Spektakuläre Aussichten Wanderurlaub in Kastelruth am Fuß der Seiser Alm
Griaß di! Hatte ich dass nicht schon einmal gehört? An die Begrüßung muss ich mich wohl in den nächsten Wochen wieder gewöhnen – denn Mutti und Vati wollen ihren großen Jahresurlaub mit mir, ihren König, in den Bergen verbringen. Richtig hohe Berge, denn Vati möchte mir unbedingt seine alte Motorrad-Region Südtirol zeigen. Hier war er mit Mutti zum letzten Mal weit vor meiner Geburt, also gut fünf Jahre oder mehr – höchste Zeit für ihn, alte Erinnerungen aufzufrischen und für mich zu sehen, ob es da unten wirklich so schön ist.

Beide waren schon oft dort unten und daher fiel die Wahl des Urlaubsziels für das Jahr nicht schwer – schon im vergangenen Jahr war eine passende Ferienwohung für mich und meine Eltern gefunden und gebucht. Die Fahrt bis in das beschauliche Kastelruth wird meine bisher längste Autofahrt und eine Zwischenübernachtung in Muttis Lieblingsort sollte zumindest auf der Hinfahrt ersten Urlaubsstress für uns drei vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- 01. Tag Anreise, 1. Tag
- 02. Tag Anreise, 2. Tag
- 02. Tag Seiser Alm
- 03. Tag Kastelruth und Steinerne Stadt
- 04. Tag Völser Weiher
- 05. Tag Col Raiser
- 06. Tag Grödner Joch
- 07. Tag König Friedrich August Höhenweg
- 08. Tag Kalterer See
- 09. Tag Seiser Alm
- 10. Tag Pordoj Joch
- 11. Tag Col Raiser, die II.
- 12. Tag Marinzen Alm
- 13. Tag Comici Hütte am Langkofel
- Fazit
Urlaub! Vorübergehend abwesend
Wenn Mutti heimlich im Obergeschoß umher wuselt, ihre und Vatis Sachen heraussucht und sorgsam zusammenlegt, ist das oft der Startschuss für eine bevorstehende Urlaubsreise.
Natürlich bleibt mir das nicht verborgen, ich stelle mich aber ahnungslos und beobachte jedoch das Geschehen durch meine minimal geöffneten Augen aufmerksam – nicht, dass sich meine Eltern heimlich aus dem Staub machen. Auch für mich wurden allerlei Utensilien zusammengesucht und mein großer Futtereimer aufgefüllt. Spätestens, wenn alles zusammen mit Vatis Fotoausrüstung sorgsam bis hoch zur Dachkante im königlichen Berner Sennenhund Dienstwagen verstaut ist, werde ich mächtig ungeduldig, weiche Mutti keinen Zentimeter mehr von der Seite und gebe erst Ruhe, wenn ich mein Reiseabteil bezogen habe.

Boarding completed, all doors in flight and cross check – fahre man mich in den Urlaub! Sehr schnell ist von mir nichts mehr zu sehen, womit nicht gemeint ist, dass mein untermotorisierter und bis zur Grenze beladener Dienstwagen mit durchdrehenden Reifen filmreif in einer Staubwolke verschwindet. Ganz im Gegenteil – ich drehe mich einige Male um mich selbst, lasse mich mit einem hörenswerten Seufzer auf meine Decke fallen und dann schön in den Hundeschlaf schaukeln. Bitte keine hektischen Fahrmanöver, wecke man mich aller zwei Stunden für eine Puller- oder Berner Würstchen Pause.
580 von 725 Kilometern gilt es für Vati und Mutti heute zu bewältigen – wir lassen den Urlaub Berner-typisch ruhig angehen und legen eine Zwischenübernachtung im Bergdoktor-Dorf Ellmau am Wilden Kaiser ein. Hier waren wir schon einmal und warum nicht auf Bewährtes zurückgreifen?
Die Anreise bis hierher verlief problemlos und staufrei, dennoch waren wir drei ziemlich geschafft. Es reichte noch für einen schönen Spaziergang durch Ellmau und alsbald fielen nach dem Abendessen erst mir, dann Mutti und bald auch Vati die Augen zu. Urlaubsmodus.
Fotos Anreise nach Ellmau in Tirol
Urlaubsdomizil Kastelruth, am Fuße der Seiser Alm
Die letzten und von Vati gefürchteten Kilometer der Anreise liegen recht schnell hinter uns – die vielbefahrene Brennerautobahn kann aufgrund der Baustelle Luegbrücke schnell zum Nadelöhr werden, was uns zum Glück erspart blieb. Bei schönstem Sonnenschein fuhren wir zur Mittagszeit in Kastelruth ein und bezogen unsere Ferienwohnung.

Das Urlaubsgefährt respektive mein Dienstwagen musste entladen, die Ferienwohnung bezogen und unsere Grundversorgung gesichert werden. Nachdem sich die Hektik der Ankunft gelegt und etwas Ruhe eingekehrt war, überredete man mich zu einem kleinen Erkundungsspaziergang durch das Dorf der berühmten Volksmusiker, welcher jedoch schnell an meiner Unlust und Müdigkeit scheiterte – morgen ist auch noch ein Tag, wir haben schließlich Urlaub.
Fotos Ankunft in Kastelruth
Seiser Alm hinauf zur größten Hochalm Europas
Wie jetzt – wer stört so zeitig den ersten Urlaubsmorgen? Vati ists, denn der muss schlaftrunken seinen altersbedingten Harndrang nachgehen und kunstvoll über mich steigen, verschönere ich doch mit meiner ganzen Pracht den Gang zu Toilette. Blöd, wenn die Ferienwohnung zu klein oder der Berner schlicht weg zu groß ist.
Urlaub fetzt, denn so kann ich länger schlafen, öfters bei Mutti und Vati im Schlafzimmer vorbeischauen und mit Vati um die Wette schnarchen.
Der Blick aus dem Fenster verspricht schönes Wetter für den unseren ersten Urlaubstag, also Frühstücken und dann will ich endlich die Berge sehen, von denen mir Vati ständig vorgeschwärmt hat. Heute steht die Seiser Alm auf dem Urlaubsprogramm, die wohl schönste Hochalm inmitten der Dolomiten. Umgeben von berühmten Gipfeln gibt es hier 450 Kilometer Wanderwege, die es zu erkunden gilt – wobei für heute ein paar davon durchaus reichen, wollen wir es am ersten Urlaubstag nicht gleich übertreiben.
Die Seiser Alm liegt quasi direkt hinter unserer Ferienwohnung, nur ist der Weg dort hinauf lang und durch die Steigung beschwerlich – was die Benutzung der Seilbahn hinauf rechtfertig, jedoch die eines Maulkorbes verlangt. Selbiger wurde in der XXL Ausführung auf der Anreise noch angeschafft, ein erfolgreiches Tragen bisher jedoch nicht getestet. Das zaubert Mutti leichte Sorgenfalten ins Gesicht, herrscht doch in Italien Maulkorbpflicht in Seilbahnen und Bussen.

Ein erster Trageversuch verlief zumindest kurzzeitig vertretbar, was den Kauf der Seilbahntickets und deren anschließende Nutzung rechtfertigte. Auch wenn wir allein eine der leeren Gondeln nutzten, pochte man tatsächlich auf das Tragen des lästigen Utensils und äußerst widerwillig schaffte ich damit den kurzen Weg bis in die Gondel und entledigte mich dort selbigen. Geht gar nicht.

Die Fahrt hinauf nach Compatsch zieht sich tatsächlich eine Weile hin, belohnt mit wunderschönen Aussichten und nachfolgenden Maulkorbtragen beim Ausstieg. An das Teil werde ich mich wohl nicht gewöhnen.
Schnell war der Stress vergessen, wir staunten ob der sich hier oben bietenden Aussichten und starteten unsere kleine Wanderung entlang der Puflatsch-Runde. Auch wenn die Seiser Alm ein Hochplateau ist, geht es durchaus recht steil bergauf und bergab, was uns untrainierte Dorfjacken recht schnell ins Schwitzen brachte. Immer wieder boten sich schöne Ausblicke auf den 2.563 Meter hohen Schlern, dem Wahrzeichen Südtirols und animierte zum Fotografieren.
Nach einigen Kilometern Laufen verlangte es Vati nach ein Elf-Uhr-Bier und mir nach einer Pause im Schatten. Die Tschötsch Alm bot sich an und auf 2.000 Metern Höhe gab es eine Mittagspause vor der gewaltigen Bergkulisse aus Schlern, Platt- und Langkofel. Was will Hund, Frau und Mann mehr?
Nächstes Ziel war die Engelrast, ein Aussichtspunkt mit einem 360° Rundumblick auf die Dolomiten. Hier oben hatte mich alsbald die Lust am Laufen verlassen, vielleicht auch der Tatsache geschuldet, dass uns die Schattenplätze langsam ausgingen und ich mit meinem dicken Pullover nicht ständig in der Sonne laufen wollte. Die Umkehr wurde beschlossen, der Rückweg zur Bergstation der Seilbahn angetreten – gute vier Kilometer bergauf und bergab sollen für den Anfang reichen. Zurück nach Hause, ausruhen und abkühlen in der Ferienwohnung für mich, im Pool für Mutti und Vati. Schön wars.
Fotos kleine Puflatschrunde auf der Seiser Alm
Zur Steinernen Stadt unterhalb des Langkofels am Sellajoch
Auch wenn die Seiser Alm mit 300 Tagen Sonnenschein im Jahr wirbt, haben wir wohl einige der nicht genannten Tage erwischt. Heißt, im Wetterbericht für die nächsten Tage muss man das Sonnensymbol schon suchen. Auch wenn Vati protestierend seinen Finger hebt und schönes Wetter für den Jahresurlaub einklagt, beschwichtigt Mutti wie immer mit ihrem Standard-Satz: Es könnte auch den ganzen Urlaub regnen. Soll es natürlich nicht, aber ein bisschen blauer Himmel mit bauschig-weißen Wattewolken wäre schon schön. Wobei – Dauerglut und heiße 30° Celsius währen für mein dickes Bernerfell auch keine Wohltat.
Heute Morgen hängt eine graue Wolkendecke tief über Kastelruth und es sieht so aus, als ob sich die so schnell nicht verziehen wird. Zumindest regnet es nicht und wir rüsten uns für eine kleine Runde durch unseren Urlaubsort. Das Stadtzentrum ist klein, schön und schnell durchlaufen – von den komischen Spatzen habe ich allerdings weder einen gesehen noch gehört. Eine Runde auf dem Kofel oder Kalvarienberg, quasi der Stadtberg von Kastelruth, bot sich anschließend an, hier gab es schöne Aussichten auf unser wolkenverhangenes Dorf.

Die Wolken lösten sich ganz langsam auf, gelegentlich lugte die Sonne kurz durch die Lücken. Das Café Stern lud zum Verweilen und Verköstigen von äußerst ungesunden Süßkram ein, dem sich Mutti und Vati nicht entziehen konnten. Schlemmerpause für beide, Ruhepause für mich. Hier wurde der weitere Tagesablauf besprochen und meine leise Hoffnung, die Zeit bis zum Abendessen auf dem Rücken liegend in der Ferienwohnung zu verbringen, zerplatze so schnell wie eine Seifenblase …
Die Wolkendecke verzog sich sukzessive Meter um Meter und ehe ich mich versah, saß ich im Dienstwagen in Richtung Grödnertal. Wenig später stand die erste Bewährungsprobe für mich und meinen Dienstwagen auf dem Programm: Kurven und Serpentinen hinauf zum 2.218 Meter hohen Sellajoch. Wo sonst Vati mit seinem Knattermoped hinauf saust, krochen wir nun eher gemächlich von Kurve zu Kurve. Gern hätte er meinen Caddy die Sporen gegeben und den Pass hinaufgescheucht – aus Rücksicht auf meinen Magen, den etwas beengten Verhältnissen in meiner Hundebox, Muttis mahnenden Blicken und dem auf dem letzten Zylinder keuchenden Caddy hielt er sich dann doch zurück.
Als Steinerne Stadt werden die Überreste eines großen Bergsturzes am Fuße des Langkofels bezeichnet, sprich lauter große und sehr große herumliegende Felsbrocken, durch die sich ein kleiner und abwechslungsreicher Wanderpfad schlängelt. So etwas habe ich bisher noch nicht gesehen und ganz geheuer war mir hier auch nicht – aber wenn es Mutti und meinem Hoffotografen gefällt, soll es halt so sein.

Stellenweise wurde es mächtig eng, gelegentlich artete es schon in Kletterei aus, was ich dank meiner dicken Pfoten gut gemeistert habe. Ob der vielen sich bietenden Fotomotive musste ich immer wieder als Komparse herhalten oder ständig auf Vati warten – anstrengend. Der Langkofel, der immer wieder über uns zu sehen war, ist Muttis Lieblingsberg. Den hat sie sonst nur weiter weg vom Motorrad gesehen und nun steht sie quasi direkt mit mir davor. Sie hat aber auch ein Glück!

Die Wolkendecke löste sich weiter auf und gab immer wieder den Blick auf die umliegenden Berge frei, so hoch oben wirklich beeindruckend. Mein Wandersoll war irgendwann erreicht, der Weg führte zum Glück wieder zurück zum Parkplatz auf dem Sellejaoch. Vati musste aber unbedingt noch einen Blick auf den berühmt-berüchtigten Sarglift werfen – eine Seilbahn, in welcher höchsten zwei Personen hintereinander stehend Platz finden, wenn man denn den Einstieg schafft. Dem leichten Grinsen in Vatis Gesicht konnte ich entnehmen, dass er sich in Gedanken wohl ausgemalt hat, wie er mit mir dort eingepfercht hochfährt. Die schmalsten sind wir beide nicht …
Mutti hätte das Vorhaben ohnehin sofort unterbunden, zudem der skurrile Sarglift nicht in Betrieb war und sie für den Fahrpreis zwei schöne Säcke Hundefutter bekommen würde. Gestrichen.
Der vielen Eindrücke und gelaufenen Kilometer müde, läuteten wir den Feierabend ein. Zurück zur Ferienwohnung, morgen ist auch noch ein Tag. Ausruhen, Pool, Sauna, Abendessen, schlafen. Urlaub.
Fotos Dorfbegehung und Ausflug zur Steinernen Stadt
Regenwolken am Völser Weiher
Es hat geregnet in der Nacht. Recht ordentlich, denn Schnecken in beachtlicher Größe krochen am Morgen über unsere Terrasse und es sieht so aus, dass sich die Regenwolken so schnell nicht verabschieden wollen. Also ausschlafen, auf der morgendlichen Puller-Runde frische Brötchen holen, in Ruhe frühstücken und das übliche Verdauungsschläfchen unter dem Frühstückstisch halten – wenn der nur nicht so klein wäre. Da passt doch kein normaler Berner Sennenhund drunter!

Bei dem Wetter könnten man doch einfach einen auf Faul machen, einfach hier bleiben und uns keinen Meter bewegen? Mein fragender Blick wurde wohl falsch interpretiert, denn Vati tippte wieder in seiner Wander-App herum uns stellte das heutige Tagesprogramm zusammen. Nichts mit faulenzen – das sieht mir doch schon wieder nach Wandern aus?
Unweit unserer Ferienwohnung liegt der Völser Weiher, ein Bergsee auf 1.000 Metern Höhe. Der bietet sich für eine Umrundung zu Fuß an, zudem führt ein Großteil der Strecke durch den Wald und könnte so vor den letzten Regentropfen schützen. Der Völser Weiher gilt als einer der saubersten Badeseen in ganz Italien – ob sich hier nicht eine Gelegenheit für einen königlichen Abstecher ins kühle Naß anbietet?

Das kühle Nass kommt aber momentan noch von oben – zumindest noch ein paar Tropfen. Vom Schlern, der sonst majestätisch hinter dem See thront, bekomme ich nur selten etwas zu sehen; der versteckt sich in dicken Regenwolken. Badewetter sieht anders aus – zumindest herrschen bernerfreundliche Temperaturen, worüber ich mich auch nicht beklagen möchte.
Mein Verlangen zu laufen hielt sich in Grenzen und bedurfte gelegentlicher Überzeugungsarbeit meiner Eltern, bis ich mich meinem Schicksal ergab. Zum Glück ging es leicht bergab, wobei Vati mich wieder belehrte, dass es dort, wo es hinabgeht, auch irgendwann wieder hinaufgeht. Nicht gerade motivierend für jemanden, der ohnehin gerade keine Lust hat.

Wir liefen hinab bis nach St. Konstantin, wo vor einem geschlossenen Gasthof die Hoffnung auf ein 11:00 Uhr Getränk erstarb und uns anschließend der Anstieg hoch zum Völser Weiher erwartete. Von wegen nur 150 Höhenmeter, ich muss eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Organisator führen!
Auf den Waldwegen zurück zum Völser Weiher durfte ich immer wieder das Fotomodell mimen, als ob es von mir nicht schon genug Bildnisse gäbe. Die Landschaft bot sich aber geradezu an und mein Hoffotograf war ob des diffusen Lichtes glücklich – knalliger Sonnenschein mit harten Lichtern und Schatten ist für Königsportraits eher ungeeignet.
Schlussendlich kämpfte sich die Sonne doch noch durch die eine oder andere Wolkenlücke, es wurde wärmer und ein bisschen blauer Himmel versüßte die späte Mittagszeit. Die 11:00 Uhr Getränke wurden, wieder am See angekommen, mit leichter Verspätung nachgeholt und ich konnte meine müden Wanderfüße schön weit von mir strecken und ein bisschen die Augen zumachen. Schon wieder fünf Kilometer gelaufen – sollte das nicht nur eine kleine Runde werden?
Tagessoll geschafft, somit bleiben mir weitere Aktivitäten für heute erspart. Zurück nach Hause – Pennen, Pool, Sauna, Essen. Urlaub!
Fotos Wanderung um den Völser Weiher
Col Raiser unterwegs im Naturpark Puez-Geisler
Vati gibt einen aus. Das heißt hier in Südtirol auch, einmal im Gegenwert eines Abendessens zu dritt mit der Seilbahn hoch und runterzufahren – aber wenn er schon einmal die Spendierhosen an hat, wollen wir nicht meckern und freuen uns über die Fahrt mit der Umlaufbahn hinauf zum 2.100 Meter hohen Col Raiser. Vornehmlich auch dessen, weil man auf Muttis bange Frage nach der leidigen Maulkorbpflicht freundlich abwinkte und mich ohne das blöde Teil einstiegen ließ. Das gab sofort fünf dicke Berner-Tatzen auf der Seilbahn-Bewertungsskala!
Stressfrei ließen wir uns drei hinauf auf den Col Raiser schaukeln, wobei Mutti das Seilbahnfahren nur mir zu Liebe erduldet. Ich finde es toll, man muss mir nur eine Gondel zeigen und schon sitze ich drin – wobei das Platzangebot dann natürlich maximal ausgeschöpft ist.

Der Col Raiser ist ein schöner Ausgangspunkt für Wanderungen im Naturpark Puez-Geisler. Die gewaltigen Berge im Hintergrund sind ein traumhafte Kulisse und dem Grinsen in Vatis Gesicht nach auch ein Fundus voller Fotomotive. Bedeutet aber auch langsames Vorwärtskommen, da wir wieder ständig auf ihn warten müssen.

Hier oben gibt es neben den schönen Aussichten und gut ausgebauten Wanderwegen auch jede Menge Alm-Hütten, die zur Einkehr einladen. Die Troier-Hütte au 2.250 Metern Höhe ist unser Ziel, das 11:00 Uhr Getränk will sich erarbeitet werden.
Das betrifft nicht nur das Laufen bergauf – scheinbar hat man hier oben noch nie einen Berner Sennenhund gesehen. Oft wurde ich bestaunt, gestreichelt und hätte ich für jedes Foto fünf Euro verlangt, hätten wir den heutigen Finanzbedarf locker einfahren können. Speziell die asiatischen Touristen scheinen ein Narren an mir gefressen zu haben. Ehrfürchtiges Stauen und ganz vorsichtiges Anfassen war Pflicht, dutzende Fotos und Videos ebenso. Ich werde berühmt, ein Weltstar mit Millionen Followern! Wobei mir gerade einfällt – ich bin ja nicht auf Instagram und TikTok zu finden, also nichts mit Weltstar und ewigem Reichtum.
Ich habe alles brav über mich ergehen lassen, Muttis Brüste sind voller Stolz mächtig geschwollen und Vati schmunzelte still vor sich hin. Ich bin aber auch ein Hübscher.

Der Anstieg zur Troier Hütte war bald geschafft – Mittagspause und vom ganzen Trubel ausruhen. Die Hütte war gut besucht, dennoch fanden wir einen freien Tisch und ließen den Blick immer wieder in die Ferne zu den Bergen schweifen. Die Aufnahme der Dolomiten in das UNESCO-Welterbe ist mehr als gerechtfertigt.
Die Zeit mahnte zum Abstieg in Richtung Seilbahnstation und auch hier nutzten wir jede Gelegenheit, die Bergwelt zu bestaunen, sattsehen kann man sich hier oben nur schwer – zudem es in jeder Kurve anders auszusehen scheint. Vatis Fotoapparat klickte öfters und mein Hoffotograf schien mit der heutigen Ausbeute an Bildern zufrieden zu sein, der eine oder andere Asiate wohl auch.

Ein gelungener Tag, auch wenn der Himmel eher wolkenverhangen und die Sonne kaum zu sehen war. Zurück nach Kastelruth, zurück in unsere Ferienwohnung. Pennen, Pool, Sauna, Essen. Urlaub.
Fotos unterwegs im Puez-Geisler Nationalpark
Panorama-Runde am Grödnerjoch vorbei am Gran Cir und Dantercepies
Das ist doch nicht möglich! Skandal, Aufruhr, Schmach und Schande über meinen Hoffotografen. Es ist nicht zu glauben – bei der Auffahrt zum Grödnerjoch, dem Startpunkt des heutigen Tagesausflugs, stellte der Herr beim ersten sich bietenden Fotomotiv verblüfft fest, dass er seine an ihm sonst festgewachsene Kamera in der Ferienwohnung liegen gelassen hat. Den Rucksack voller Fotoausrüstung mit aber das eigentliche Werkzeug vergessen. Der alte Mann wird vergesslich und Muttis Sticheleien werden ihn den ganzen Tag lang verfolgen. Peinlich, peinlich. Ich will einmal mit Profis arbeiten …

Wer soll denn nun das Bildmaterial für mein Tagebuch erstellen? Zum Glück hatte er wenigstens sein Handy dabei, von daher gibt es zumindest ein paar Fotos vom heutigen Ausflug in die Bergwelt der Dolomiten – ich entschuldige mich für meinen Bediensteten und die für heute bescheidene Bildqualität.
Heute geht es hoch hinaus, zumindest erst einmal auf den 2.121 Meter hohen Parkplatz an der Passhöhe am Grödnerjoch. Von hier aus wollen wir zu einer Rundtour zu Jimmi Hütte, vorbei am Gran Cir zur Dantercepies Mountain Lounge und von da aus zurück zum Auto gehen. Vier Kilometer mit 200 Höhenmetern – hört sich nicht nach einer Marathonwanderung an.

Die Berge hier oben rücken in greifbare Nähe, so dicht reichen sie links und rechts an den Wanderweg heran. Zusammen mit der Aussicht in das tief gelegene Gadertal leicht schwindelerregend, zumindest nichts für Leute und Hunde mit Höhenangst.
Die Jimmi Hütte war bald erreicht, nur zum Leidwesen nicht geöffnet, die Saison hat hier oben noch nicht begonnen. Kein 11:00 Uhr Getränk, nichts mit faul ausruhen. Zumindest ist die Aussicht von hier oben schlichtweg grandios und wir können des gesparte Geld heute Abend in der Alten Schmiede auf den Kopf hauen.

Den Gran Cir (Großer Cir) haben wir nur von unten gesehen – der zwei Kilometer lange Klettersteig ist für Hunde nicht geeignet, zudem die 480 Höhenmeter hinauf und wieder hinab auch kein Spaziergang wären. So schauten wir uns an der Bergstation Dantercepies noch ein wenig um und stellten den heutigen Höhenrekord mit 2.310 Metern auf – zumindest Vati, denn Mutti wurde es so langsam schwummrig hier oben.
Dem Preisschild an der hiesigen Nobel-Verköstigungsstation nach scheint sich hier sonst die gut betuchte touristische High Society zu tummeln, aber selbst hier war geschlossen. Nur die herumliegenden Flaschen deuten auf die hemmungslose Vernichtung erheblicher Geldmengen und Darstellung gewisser Geltungsbedürfnisse hin. Wem es gefällt …
Der Weg hinab zum Berner Sennenhund Dienstwagen war mächtig steil und auf halber Strecke machte ich mit meiner charmanten Art und Weise meinen Eltern klar, dass mich meine Wanderlust für heute verlassen hat. Auf nach Hause zum Standard-Nachmittagsprozedere!
Fotos
Lustwandeln auf dem König Friedrich August Höhenweg
Mein Aktivurlaub mit Mutti und Vati geht weiter. Jeden Tag gibt es Neues zu sehen und zu riechen, soviel Bewegung bin ich überhaupt nicht gewöhnt. Zumindest kann ich früh ein bisschen länger schlafen, was aber nur ein schwacher Trost ist.
Nach der morgendlichen Puller-Runde inklusive Beschaffung frischer Bäckerbrötchen checkt Vati wie immer ausgiebig den Wetterbericht und überlegt mit Mutti, ob an der meist am Vorabend ausgesuchten Tour festgehalten wird. Macht er auch heute wieder und somit steht eine wahrhaft königliche Wanderung auf der Tagesplanung – der König Friedrich August Höhenweg. Klingt vielversprechend!
Vati chauffiert uns wieder die kurvenreiche Straße hinauf zum Sellajoch. So langsam werde ich Alpen-tauglich, das Kurvenfahren bergauf und bergab macht mir nichts aus, sofern sich nicht gerade eine Horde wild gewordener Motorradfahrer hinter meinem Auto staut. Vati fährt selbst Motorrad und nutzt vorbildlich jede Gelegenheit, diese vorbei zu winken – was aber nicht immer geht. Dann stört mich deren Krach beim Dösen, mit einem lauten Beller forderte ich Ruhe ein, womit Mutti und Vati vorn aber nicht gerechnet haben. Die sind ganz schön zusammengezuckt!
Vor ein paar Tagen waren wir schon einmal hier oben, an die komische Seilbahn kann ich mich erinnern. Die war heute sogar in Betrieb, was Mutti aber geflissentlich ignorierte, auch wenn Vati noch so sehnsüchtig in deren Richtung schielte.

Knapp sechs Kilometer mit 210 Höhenmetern liegen vor uns – und so romantisch, wie der Name König Friedrich August Höhenweg auch klingen mag, zeigt sich das erste Stück dorthin als eine unspektakuläre breite Straße, welche ab dem durchaus schicken Refugio Salei auch noch steil hinauf führt. Das war anstrengend, lediglich der Ausblick auf die Sellagruppe und die Marmolata (dem höchsten Berg der Dolomiten) war schön, auch wenn die noch in einer Wolkendecke steckten. Im Winter scheint hier ordentlich was los zu sein, wovon die vielen in den Wiesen stehenden Seilbahnen und Sessellifte zeugen. Da haben wir schon schöneres gesehen …

Der Weg führte weiter zur Friedrich-August-Hütte auf 2.300 Metern Höhe, die natürlich geschlossen war – scheinbar sind wir einige Wochen zu zeitig in den Urlaub gefahren. Dafür durfte ich hier zum ersten Mal Bekanntschaft mit Yaks, den knuffig aussehenden Hochlandrindern machen. Das gegenseitige Interesse hielt sich jedoch in Grenzen und wir zogen weiter.
Der Streckenverlauf von hier aus bis zum Ende des König Friedrich August Höhenweg am Rifugio Sandro Pertini sah jedoch nicht vertrauenserweckend aus. Eine schmaler, wohl erdiger und noch vom letzten Regen feuchter und rutschiger Pfad lag vor uns, was leichte Sorgenfalten auf Muttis Gesicht hervorrief. Hier hätte ich brav geradeaus laufen müssen, was mir doch so schwerfällt, gerade wenn meine dicke Berner-Nase links und rechts ständig Neues entdeckt. Nun denn, umdrehen und wieder zurück, der gute Wille war da. Dafür durfte ich mich auf einem der noch vorhandenen Schneefeldern am Wegesrand austoben und mir etwas Abkühlung verschaffen – macht ja auch Spaß.
Am zuvor eher ausgestorben wirkenden Refugio Salei war unterdessen Leben eingekehrt und es sah so aus, als ob wir uns dort für unsere 11:00 Uhr Pause niederlassen könnten. Gedacht, getan und Platz genommen. Die Aussicht von hier aus auf das Sella-Massiv und die Marmolata in der Ferne wurde stetig besser – ein feines Plätzchen, wo man, mit üppig ausgestatteter Geldbörse, sogar gepflegt übernachten könnte. Also nichts für uns.
Am Langkofel, Muttis Lieblingsberg, legten wir noch die eine oder andere Pause ein – zum Fotografieren und um von oben das Geschehen am Sellajoch zu verfolgen.

Letztendlich war es doch wieder ein schöner Tag, welchen Mutti und Vati am Pool und in der Sauna ausklingen ließen. Das „Max schläft Schild“ an der Wohnungstür verkündete von meiner nun folgenden Auszeit – Urlaub mit Mutti und Vati ist ganz schön anstrengend.

Fotos vom Ausflug zum König Friedrich August Höhenweg
Am Kalterer See zu Besuch in der Wein- und Apfelregion Südtirols
Heute geht es ausnahmsweise nicht die Berge hinauf, sondern von Kastelruth hinab – auf 216 Meter, an den Kalterer See, mitten in einer der schönsten Weinregionen Südtirols. Früher, als Vati noch jung und mit dichten, dunklen Haar geschmückt war, hat er gern vom Gewürztraminer genascht, dessen Heimat hier in Tramin am Kalterer See zu finden sind. Das Weintrinken hat nachgelassen, aber wann immer er mit Mutti in Südtirol ist, wird dem grünen Tal und dem See ein Besuch abgestattet. Heute auch mit mir!
Wir fuhren direttissima, auf direktem Weg – erst einmal in den Stau. Fein gemacht Vati, kann er kein Navi lesen oder musste es das kleine Stück Autobahn jetzt sein? Zum Glück ist mein Dienstwagen mit einer Klimaanlage ausgestattet, welche im Gegensatz zu Muttis Zug auf Arbeit auch funktioniert. Hier unten im Tal ist es kuschlig warm, der König möchte bitte nicht hechelnd die nächsten Stunden im Auto verbringen.
Musste er nicht, letztendlich waren es nur eine knappe viertel Stunde. Die Ferienzeit hat begonnen und alles, was Räder hat, scheint sich in Richtung Süden zu bewegen.

Trotz gemäßigten Einsatz des mobilen Kühlschranks rannte ich beim Aussteigen gegen eine ziemlich warme Wand. Hier unten steht die Luft und die Sonne hat schon ordentlich aufgedreht. Also Zunge raus, soweit es geht – und die ist ganz schön lang. Aus Rücksicht auf meinen festgewachsenen Pullover beantragte Mutti schon jetzt eine erhebliche Kürzung der für heute ausgesuchte Wanderung um den Kalterer See herum, was mir nur recht sein sollte.
Anfänglich steuerte Vati das etwas abseits vom Touristentrubel gelegene Restaurant Geier an. Hier kann Mann, Frau und Hund schön unter dichten Weinreben im Schatten sitzen, die Aussicht auf den See und die Leuchtenburg genießen. Zufällig werden hier auch kühle Urlaubsgetränk gereicht, obwohl bis 11:00 Uhr schon noch ein Stück ist – andere taten es uns gleich und das Gewissen war beruhigt.
Bevor wir hier frühzeitig versackt wären, rafften wir uns auf und liefen entlang der vielen bis zu den Bergen reichenden und dicht bebauten Weinberge und Apfelplantagen.

Südtirol ist Europas größter Apfel-Lieferant, deren Anbauflächen längst über denen des Weinanbaus liegen. Wir stehen mitten in der Heimat diverser Apfelsorten, aber auch der des Weißburgunder, Gewürztraminer und Vernatsch und erfreuen uns ob der vielen, sich endlos ziehenden Rebstöcke und Apfelbäumen. Zumindest Mutti und Vati, ich hatte eher den hier entlang laufenden, glasklaren Bach im Visier – so eine kleine Abkühlung wäre schon schön.
Auch wenn der Kalterer See einer der wärmsten Seen der Alpen ist, gibt es kaum frei zugängliche Stellen zum Wasser. Privatgrundstücke und Hotels reihen sich dicht an dicht, gestatten kaum einen Blick auf den See und die vier zugänglichen Strandbäder lassen zudem keine Hunde hinein. Blöd.
Ich konnte der Versuchung nicht lange widerstehen und nutzte den Moment einer kurzen Unaufmerksamkeit von Mutti und verschwand bis zum Kopf im Bach. Verdammt, der ist aber tief! Dummerweise suchte ich mir für meinen spontanen Abstecher auch noch die Stelle aus, an der sich allerlei schwimmender Unrat angesammelt hat – das gab Mecker von Mutti, der teuer bezahlte Besuch beim Hundefriseur vor dem Urlaubsantritt wäre ihrer Meinung damit hinfällig.
Die Sonne brutzelte ordentlich auf uns drei herab und wirklich viel hatten wir von unserer Runde um den See noch nicht geschafft. Der Entschluss zur Um- und Rückkehr aus Rücksicht auf den dick angezogenen König reifte alsbald mit jedem Schritt, am Aussichtspunkt hinter Klughammer traten wir den Rückweg an. Hier war es zwar schattig, aber dafür nervten die Mücken.

Der Gasthof Geier bot sich noch einmal für einen späten Mittagsimbiss an und einige Zeit später, nach dem Abkühlen meines schön aufgeheizten Berner Sennenhund Dienstwagens, chauffierte uns Vati wieder hinauf nach Kastelruth – wir freuten uns auf unsere Urlaubstagesausklangprozedur.
Fotos hinab ins Tal zum Kalterer See
Seiser Alm ein zweites Mal auf die größte Hochalm Europas
Aller guten Dinge sind wenigstens zwei. Mutti und Vati hat unser schickes Feriendomizil mit Absicht an der berühmten Seiser Alm gewählt, von daher soll es heute ein weiteres Mal dort hinauf zum Wandern gehen – mit unserem kleinen Ausflug vor einigen Tagen haben wir bei weitem nicht alles gesehen. So groß die Fläche, so lang die vielen Wanderwege, so viele Almhütten zum Einkehren – zu viel für meine dicken Berner-Füße, um alles an einem Tag zu erkunden.
Auch wenn es beim Blick aus dem Fenster zum morgendlichen Frühstück nicht danach aussah – Vatis Wetter-App verkündete recht passables Wetter für den heutigen Urlaubstag. Das viele Umherlaufen meiner Eltern und das Zusammenpacken ihrer Wanderrucksäcke zeugte vom baldigen Aufbruch zu neuen Anstrengungen. Den Weg zu meinem Dienstwagen kenne ich schon auswendig, ohne Leine ist dieser schnell gefunden und bestiegen – Abfahrt!

Die Seilbahn im Hauptort des schönen Grödnertals St. Ulrich wartet auf uns – und auf mich das leidige Thema Maulkorb. Widerwillig und nur meiner Mutti zuliebe schaffte ich es damit bis in die rote Gondel, dann nur runter damit. Erwähnte ich schon, dass wir beide definitiv keine Freunde werden?
Die roten Gondeln schaukelten uns gemächlich hinauf auf 2.005 Meter Höhe, recht bald verschwanden wir damit in den Wolken – um kurze darauf über selbigen anzukommen. Zack, schon sah das Wetter viel freundlicher aus.
Zack, klickten auch schon wieder die ersten Handys, eine Horde Asiaten hatte mich beim Verlassen der Seilbahnstation entdeckt und fanden den good boy äußerst interessant, insbesondere die weiblichen Personen mit ihren aufgeregt-piepsigen Stimmen. Ich gönnte denen ihre Begeisterung, saß artig still, ließ mich mit denen ablichten und wer höflich fragte, durfte mir auch mal durchs Fell wuscheln – wobei sich das nur die wenigsten trauten. Die kleinen Schisser sollten uns im Lauf des Tages noch oft begegnen …

Hier oben kämpfte sich die Sonne schon wacker durch die Wolken der vergangenen Nacht, sie hingen aber noch an den Bergen fest und ließen nur ab und zu einen Blick auf diese zu. Aus den Tälern schob der Wind weiße Wolkenberge über die Seiser Alm – schön anzusehen, wie sich Sonne und Schatten auf den großen grünen Wiesen abwechselten. Fast schon eine Bilderbuch-Idylle, wenn es in der Fern nicht so diesig wäre, meint Vati. Der hat aber auch immer was zu meckern!
Die Seiser Alm ist hier oben tatsächlich weit überschaubar und durchzogen von vielen Wanderwegen. Unserer führte uns –rein zufällig– an einer schönen Almhütte vorbei, die zum Verweilen beim Kaltgetränk lockte. Viel Überzeugungsarbeit war nicht nötig, flugs saßen wir auf der Terrasse bzw. lag ich im Schatten unter dem Tisch.

Nach und nach gaben die Wolken die Berge frei und das Panorama beeindruckte sogar mich. Es wurde zunehmend wärmer und die Schattenplätze rarer, jede sich bietende Gelegenheit wurde ausgenutzt, um mich zum Abkühlen aus der Sonne zu nehmen und meinen dicken Fellpullover durchzulüften. Im Hochsommer möchte ich nicht hier oben sein …
Wir folgten unserer gut fünf Kilometer langen Route, bestaunten die Landschaft links und rechts und auch ich wurde von den gelegentlich auftauchenden Asiaten bestaunt. Muttis Mundwinkel zogen sich voller Stolz von einem Ohr zum anderen und kurz vor dem Ziel durfte ich noch einmal den Schatten unter dem Tisch auf der Schgaguler Schwaige testen. Kaffeepause, Trinkpause, Faulenzen – Urlaub.

Ein letzter Anstieg hinauf zur Bergstation der Seilbahn lag noch vor uns. Mit Pausen von Baumschatten zu Baumschatten laufend, hatten wir auch den bald geschafft und nach ein paar Erinnerungsfotos vor Muttis Lieblingsberg schummelten wir uns heimlich ohne Maulkorb in die Gondel der Seilbahn hinab nach St. Ulrich. Um Verzeihung zu bitten ist besser als um Erlaubnis zu fragen, meinte Vati schulterzuckend. Niemand hat es gesehen und auch an der Talstation waren es nur wenige Meter bis zu Ausgang. Geschafft, auf nach Hause zum Standard-Nachmittagsprozedere, ich freue mich schon auf meinen kühlen Fliesenboden in der Ferienwohnung!

Fotos vom zweiten Ausflug hinauf zu Seiser Alm
Runde auf dem Prordijoch zwischen Sass Prodoij und Marmolata
Vati will mir auch wirklich alles zeigen. Die berühmte Sellaronda natürlich auch, jene Straßen und Wege, die die Pässe Grödner Joch, Campolongopass, Pordoijoch und Sellajoch im Uhrzeigersinn verbindet. Auf dem Grödner– und Sellajoch war Mutti und Vati schon mit mir, heute steht das 2.239 Meter hohe Pordoijoch auf meinem Stundenplan.
Vatis Wetterbericht verspricht feinsten Sonnenschein für unsere letzten Urlaubstage. Also nicht trödeln – frühstücken, den König ausgehfein herrichten und ab zum Auto. 50 Kilometer mit unzähligen Kurven und Kehren gilt es zu bewältigen, möglichst so, dass mir mein Frühstück nicht aus dem Mund und folglich in mein Auto fällt. Die Fahrt haben wir alle drei gut gemeistert, auch wenn Mutti sich des öfteren am Türgriff festgekrallt hat.
Hier oben war schon ordentlich was los, denn alles, was nur irgendwie Räder hat, hält hier oben für einen Kaffee an – oder sei es nur, um sich kurz an der Aussicht zu erfreuen und sich anschließend dem Kurvenrausch hinzugeben. Kurven hatte ich fürs erste genug, ich steuerte mit meinen Eltern den Weg hinauf zum Sasso Beccé an. Wenn auch mit Bedacht von Vati ausgesucht, ging es gleich ordentlich bergauf und stellenweise über recht grobes Gestein.
Ich habe es tapfer gemeistert, auch wenn es stellenweise beschwerlich war – die schönen Aussichten waren jedoch Lohn der Mühe.

Die Sonne brannte ordentlich vom wolkenlosen Himmel – mitten auf meinen dicken Fellpullover. Der hatte sich schon mächtig aufgeheizt, Mutti und Vati prüften immer wieder mit ihren Händen das aktuelle Temperaturniveau, wobei ein Blick auf die Länge meiner Zunge auch gereicht hätte.
Oben, auf dem Scheitelpunkt unseres Wanderweges, bot sich eine wahrhaft beeindruckende Aussicht hinab ins Tal, aber auch auf den noch vor uns liegenden Wanderweg. War schon auf dem hinter uns liegenden Weg kein einziges Stück Schatten zum Ausruhen und Abkühlen, sah das im weiteren Verlauf nicht viel besser aus und Sorgenfalten gruben sich in Vatis Stirn. Nicht gut – das kann ins Auge respektive an die königliche Gesundheit gehen, zudem das Zurücktragen eines 60 Kilogramm leichten schweren Berner Sennenhundes wegen Hitzschlag zurück zum Auto für Mutti und Vati unmöglich wäre.

Kommando zurück, auch wenn die unser heutiger Ausflug gerade erst begonnen hat. Des Königs Gesundheit und Wohlergehen geht vor schöne Aussichten und Fotos. Zumindest konnten wir einen Blick auf die vor uns liegende Marmolata, mit 3.343 Metern der höchste Berg der Dolomiten, werfen. Schön!

Also kehrt marsch, wieder hinab. Auch der Blick bergabwärts auf den vor uns liegenden Sellastock ist überwältigend – gefühlt liegt der fast in Griffweite und ganz dicht vor meiner dicken Nase. Die Kulisse ist grandios und Vati musste wieder und immer wieder fotografieren. Als Fotomodell hat man es schwer im Haushalt Ploch!

Das Pfeifen eines Murmeltiers erweckte meine Aufmerksamkeit, nur leider hielt mich Mutti ängstlich an der kurzen Leine. Gern wäre ich bergab über die Wiese gesaust und geschaut, ob ich das kleine Kerlchen finde. Es war mir nicht vergönnt, von daher also trotzig Leine in den Mund: Der König möchte bitte nach Hause.
Vati schielte auf dem Rückweg immer wieder heimlich in Richtung der Seilbahn, die vom Pordoijoch hoch auf den 2.950 Meter hohen Sass Pordoi führt. Mutti hatte das bei der Ankunft per se abgelehnt, für mich sah es allerdings so aus, als ob er dort gern einmal im Leben hochwollte. Da wir noch genügend Zeit hatten, erteilte Mutti letztendlich ihren Segen zum Vorhaben – jedoch durfte ich nicht mit Vati dort hoch, das war ihr zu gefährlich, sie selbst traute sich nicht und ich hätte die ganze Fahrt den unliebsamen Maulkorb tragen müssen.
Somit wartete ich mit Mutti unten an der Seilbahnstation, während sich Vati selbst einen ausgab, quasi in Form einer Fahrkarte hinauf und wieder zurück. Er schickte uns einige Fotos von der Aussicht ganz oben und kehrte selig alsbald wieder zurück.

Genug für heute erlebt, auf nach Hause zum nachmittäglichen Wellnessprogramm! Selbiges sollte aber noch eine ganze Weile auf sich warten lassen, ein Unfall vor dem Sellajoch zwang zur Umkehr und einem beachtlichen Umweg zurück nach Kastelruth – genug für heute.
Fotos hoch oben am Pordoijoch
Col Raiser, die II. bei Bilderbuchwetter zur Regensburger Hütte
Weil es so schön war, gleich noch einmal – und erst recht bei dem schönen Wetter. Oder erliegt Vati einfach nur dem Müßiggang, neue Wanderrouten für mich auszusuchen?
Petrus scheint einiges bei uns gutmachen zu wollen und gibt an unseren letzten, noch verbleibenden Urlaubstagen sein Bestes. Keine Wolke am Himmel, Sonnenschein und steigende Temperaturen bis zur Heimfahrt verspricht die Wettervorhersage.
Unser Besuch der Puez-Geisler Gruppe auf dem Col Raiser ist schon einige Tage her, dennoch hatten wir längst nicht alles gesehen. Die maulkorbfreie Seilbahn ist uns gut in Erinnerung geblieben – schlagendes Argument, das schöne Wetter ebenso, also nochmals hinauf zur schönsten Almregion im Grödnertal. Falsch machen kann man hier oben definitiv nichts!

Bis hier hoch ist's von unserer Ferienwohnung nicht weit und schnell standen wir inmitten eines gewaltigen Bergpanoramas und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus – schönes Wetter und blauer Himmel setzen dem Ganzen die Krone auf. Also genau passend für den König, auch wenn ich wieder laufen muss …

Ausflugsziel ist die Regensburger Hütte, die ohne große Anstrengungen für uns erreichbar war. Wir wollen ja letztendlich nicht nur laufen, sondern es uns auch gut gehen lassen. Wobei – meistens nur Mutti und Vati die Nutznießer sind, für mich gab es nur Schatten und viel Wasser zum Trinken. Für einen König nicht gerade standesgemäß, wo bleiben die Trauben, der Wein, die Braten und die Weiber?

Von hier aus wollten wir eine Runde bis zum Fuße der Geislerspitzen und über den UNESCO Mastlé Panoramablick zurück zur Seilbahn laufen. Keine Riesenrunde, aber es scheiterte einmal mehr am nicht vorhandenen Schatten, der Sonne über mir und der Höhe, auf denen kaum noch etwas wächst. So schön das Panorama hier oben auch wäre, aber nur in praller Sonne laufen, ist auch Dauer nicht bekömmlich.
Also in aller Ruhe zurück zur Seilbahn, auf dem Weg gibt es genügend Schattenplätze zum Verweilen.

Vor der Talfahrt fanden wir noch ein lauschiges Plätzchen auf der Kellerer Alm für einen Cappuccino und Latte macchiato. Urlaub ist was schönes, wenn das ständige Laufen nicht wäre.

Fotos noch einmal hoch zum Col Raiser
Marinzen Alm Wandern vor unserer Haustür
Das Zeitgefühl hat uns hier unten in Südtirol schon in den ersten Urlaubstagen verlassen, wir müssen aufpassen, dass wir unser Urlaubsende nicht aus dem Auge verlieren. Wobei sich die Urlaubskasse schon ordentlich geleert hat – jedoch mein Futtervorrat durchaus noch für ein paar Tage reichen würde. Heute ist unser vorletzter Urlaubstag, der Wetterbericht hält, was er verspricht und zum Urlaubsausklang wollen wir heute nur eine kleine Runde laufen – soweit der Plan.
In den letzten Tagen wurde der neue Marinzen-Lift eröffnet, er liegt quasi unmittelbar vor unserer Ferienwohnung und führt aus Kastelruth heraus zur, richtig, Marinzen Alm auf 1.500 Metern Höhe. Der hatte gerade den Betrieb aufgenommen, wir waren die einzigen Besucher und erlaubten uns den Hinweis auf den wieder einmal erforderlich Maulkorb geflissentlich zu ignorieren. Um Verzeihung zu bitten ist besser als um Erlaubnis zu fragen und so fuhren wir drei stressfrei hinauf und genossen (bis auf Mutti) die schönen Aussichten auf Kastelruth und die umliegenden Berge.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber so zeitig war hier oben noch nichts los, oder eher: noch geschlossen. Also nichts mit faul in Untätigkeit schwelgen und sich dem Nichtstun hingeben, laufen wir halt ein Stückchen. Die nächste Alm, die Schafstall-Hütte, ist nur ein paar Kilometer weit weg und der Wanderweg dorthin führt durch den Wald. Folgt dem Berner!

Hier ließ es sich ohne große Steigungen oder Abstiege schön laufen, wir waren allein, ungestört und die Temperaturen erträglich. Vati freute sich ob des schönen Lichts zum Fotografieren und war sichtlich zufrieden.
Mutti auch, bis uns urplötzlich ein Pferd auf dem schmalen Waldweg entgegenkam. Das ist überhauptnichts für Mutti, zudem es kaum eine Fluchtmöglichkeit gab. Mutti verschwand panisch bergauf in den Wald und Vati hielt mich vorsichtshalber kurz an der Leine. Ross und Reiter scheint es nicht interessiert zu haben, das Passieren verlief reibungslos – nur brauchten wir nachfolgend lange, Mutti wieder zu beruhigen. Sie hasst Pferde, wie ich Ohrentropfen.

Der Schreck musste kurze Zeit später an der kleinen Schafstall-Hütte weggespült werden – was für eine Aufregung. Ich schmiegte mich eng an sie, stupste sie zum Trost immer mal mit meiner Nase an und Muttis Puls reduzierte sich wieder auf ein gesundheitlich unbedenkliches Niveau.
Da Vati schlussendlich Hin– und Rückfahrt mit der Seilbahn für uns drei bezahlt hatte, sollte uns der Weg in einem Bogen wieder zurück zur Marinzen Alm führen. Hier gestaltete sich zu einem der nun folgende und längere Abstieg als ziemlich steil, zum anderen würde die zweite Hälfte des Weges mindestens ebenso so steil wieder bergauf führen.
Mir hing die Zunge schon wieder kurz über dem Asphalt (was bei einem Berner immerhin eine beträchtliche Höhe ist), zudem war Kastelruth schon in Sichtweite. Also das letzte Stück hinab zu Fuß, auf die Fahrt geschissen – bei den Urlaubskosten fällt das nun auch nicht mehr ins Gewicht.
Wer übrigens Interesse an einer Seilbahn-Freifahrt hat, möchte sich bitte bei meinem Vati melden.

Fotos einmal zur Marinzen Alm und wieder zurück
Comici Hütte ein letzter Ausflug zum Langkofel
Alles hat ein Ende. Leider auch unser Urlaub und bevor es morgen zurück in meine sächsische Heimat geht, unternehmen wir einen letzten Ausflug in die Dolomiten. Es heißt Abschied nehmen, den Bergen auf Wiedersehen sagen und noch etwas Bergluft, Sonne und Südtiroler Gerüche aufsaugen.
Eine kleine Runde hat Vati zum Abschluss ausgesucht – noch einmal hinauf zu Muttis Lieblingsberg und dort zur Comici-Hütte, oder etwas nobler ausgedrückt: Escursione al Rifugio Emilio Comici. Auch wenn wir schon einige Tage hier zu Gast sind, zum gepflegten Italienisch will es bei meinen Eltern einfach nicht reichen.
Aber dafür kann ich bellen – in allen Sprachen, wenn es sein muss. Wobei, hatte ich hier überhaupt schon einmal gebellt? Stimmt, die Motorräder animieren mich durchaus, vor allem wenn sie so aussehen wie Vati's Wetzhobel.
Auf mich wartete noch einmal Seilbahn fahren – von Wolkenstein im Grödnertal hinauf zum Ciampinoi. Auch hier sahen die Herren Seilbahnbediensteten die Maulkorbpflicht recht gelassen, womit Mutti wieder ein Stein vom Herzen fiel. Zumindest was mich betraf, denn die Fahrt hinauf und hinab wird ihr wiederum keine Freude bereiten.
Auf 2.260 Metern Höhe bot sich uns nochmals wie zum Dank eine traumhafte Aussicht, auch wenn hier und da noch ein paar Wölkchen an den Bergen festhingen, die sich im Laufe des Tages aber schnell auflösten.

Berge mit klangvollem Namen wie Langkofel, Plattkofel, Sella und Cir-Massiv umgaben uns und in dieser wahrhaft königlichen Kulisse starteten meine Eltern mit ihrem König, demnach ich, zur Comici-Hütte. Das noch im Schatten liegende Sella-Massiv zur linken und der mit jeden Schritt größer werdende Langkofel vor uns begleitete uns auf dem steinigen und recht steilen Weg bergab, in der Ferne konnten wir den weiteren Verlauf unseres Wanderwegs zur Comici-Hütte erkennen. Aber auch, was uns im späteren Verlauf hier auf dem Rückweg erwartet.

Die seltenen Schattenplätze wurden ausgiebig genutzt – die Konsequenz, wenn man viel sehen will und somit ständig oberhalb der Vegetationsgrenze unterwegs ist: Hier wächst kaum noch etwas und oft bieten nur Felsen gelegentlichen Schutz vor der Sonne. Auch wenn die Temperaturen in der Höhe recht erträglich sind, brennt diese jedoch mit voller Kraft auf mein Fell.
Ich habe jedoch tapfer durchgehalten und bald hatten wir unser Tagesziel erreicht.

Die Comici-Hütte war gut besucht, dennoch fanden wir einen schattigen Tisch, unter welchen ich auch sofort Zuflucht fand. Vielleicht könnten meine Eltern zur Abwechslung im Winter mit mir in den Urlaub fahren? Dann wäre es hier schon kühl, allerdings durch den Schnee wiederum gleißend hell. Gibt es eigentlich Sonnenbrillen für Berner Sennenhunde?
Ein Blick in die opulente Speisekarte verrät, dass wir in einem Etablissement für eher Gutbetuchte gelandet sind. Die schöne Aussicht hier auf 2.154 Metern Höhe läßt man sich bezahlten, statt rustikalem Almhütten-Flair gibt es weißgedeckte Dekadenz mit Champagner Begleitung. Zumindest war das Wasser für mich kostenlos und die 11:00 Uhr Getränke mit Apfelstrudel trieben meine Eltern nicht ganz in den finanziellen Ruin.
Der erschrockene Ausruf mit drohendem Herzstillstand der Kellnerin, gefolgt vom Gelächter der Anwesenden beim Servieren unserer Speisen war dem plötzlichen Auftauchen meiner Wenigkeit in voller körperlicher Pracht unter dem Tisch hervor geschuldet. So klein bin ich nun auch wieder nicht, dass man mich übersehen könnte, werte Dame. Selbige sahen wir fortan nicht wieder, was aber eher der Tatsache fehlender Nachbestellungen geschuldet war.

Ein letztes, hier oben noch verbliebenes Schneefeld wehrte sich tapfer gegen den aufkommenden Sommer und bot sich für eine ausgiebige Abkühlung nach unserer Einkehr an. Das Wälzen im, das Schieben durch und das Essen des Schnees machte Spaß, ich durfte mich solange austoben, wie ich wollte. Wobei das Panieren im Ostseesand mehr fetzt!
Gesättigt und abgekühlt traten wir den Rückweg an, auch wenn die Berge und Aussichten noch so sehr zum Weiterlaufen und Fotografieren locken. Wir müssen noch packen und wie heißt es althergebracht: Aufhören, wenn es am Schönsten ist.
Zwischenzeitlich stand der Heizstrahler am Himmel im Zenit, es gab kaum noch Schatten und ein nicht unbeträchtlicher Anstieg zur Seilbahnstation lag noch vor uns. Das Handtuch aus Mutti Hunderucksack diente als Sonnensegel, unter welchem ich mich für den Endspurt vorübergehend erholen konnte. Hab' ich nicht fürsorgliche Eltern?
Noch eine letzte Anstrengung und wir standen wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung, verschnauften beim Zuschauen der hier startenden Gleitschirmflieger und winkten mit einer kleinen Träne im Auge ein letztes Mal den Bergen ringsum zu.
Ab in die Seilbahn, zurück nach Hause, ein letztes Mal Wellnessprogramm für mich und meine Eltern.

Fotos vom letzten Urlaubstag in Südtirol
Fazit Hundeurlaub mit dem Berner Sennenhund in Südtirol
Schön war es. Sehr schön. Für mich aber oft zu warm und wir hatten noch nicht einmal Hochsommer. Wandern in den Bergen ist anstrengend, auch wenn für mich die eher einfachen Wanderwege ausgesucht wurden – die waren oft nur per Seilbahn erreichbar, wofür die Urlaubskasse ordentlich bluten musste. Zudem die Maulkorbpflicht in Seilbahnen und Bussen nicht jedermanns jeden Hundes Sache ist.
Vati grummelte des Öfteren, dass Südtirol in den letzten Jahren mächtig teuer geworden ist, aber man schlussendlich in den sauren Apfel beißen muss, wenn man seinen Jahresurlaub in der wohl schönsten Alpenregion verbringen möchte. Ob es deswegen hier so viele Äpfel gibt?
So hoch oben in den Bergen war ich in meinen bisher vier Hunde-Lebensjahren noch nicht gewesen. Ich habe viel gesehen, bin viel gelaufen und in der schönen Ferienwohnung lang und ausgiebig geschlafen. Meine Eltern waren oft stolz auf mich, ich habe mich vorbildlich verhalten. Vielleicht auch der Tatsache geschuldet, dass ich so weit weg von zu Hause war und der große König dann zum kleinen Schisser wird. Danke wie immer fürs Mitnehmen, Mutti und Vati.

Ein dickes Dankeschön an meinen Hoffotografen und Tagebuchschreiber, welcher noch Wochen nach unserem Urlaub vor meinem Tagebuch saß, Fotos eingeklebt und kunstvoll die Schreibfeder geschwungen hat. So viele Seiten hat er bisher noch nie geschrieben – bedankt Euch artig, wenn Ihr ihn trefft und gebt ihm gern einen aus.