Drei Jahre Alles Gute zum Geburtstag, Max!
Eins, zwei, drei, im Sauseschritt, eilt die Zeit, wir eilen mit – Vatis Lieblingsspruch von Wilhelm Busch. Tatsächlich ist schon wieder ein Jahr vorüber und in meiner Spalte unseres Familienkalenders taucht am heutigen 02.06. eine kleine, schlichte Ziffer 3 auf.
Der König hat Geburtstag! Vati stand schon mit hängender Zunge vor der Kühlschranktür, um stilecht den königlichen Champagner zu köpfen, wurde aber hinsichtlich des gerade erst begonnenen Tages energisch von Mutti zurückbeordert – nichts mit fulminanten Sektfrühstück zur Feier des Tages und Huldigung des Königs.
Drei Jahre alt jung bin ich nunmehr geworden und stehe mit meinen vier mächtigen Tatzen mitten im schönsten Hundeleben. Aus dem kleinen Flummi, der einmal auf Muttis Händen saß, ist eine opulente und stramme 60 Kilogramm Fell-Dampfwalze geworden, hochheben ist schon lange nicht mehr.
Blumen und anderes buntes Grünzeug gab es für mich nicht. Dafür wurde mir nach diversen Drücken, Streicheln, Tätscheln und anderer Liebkosungen mit schrägen Gesangseinlagen meiner Eltern ein passendes Spezialfrühstück kredenzt – so gesehen könnte ruhig jeden Tag Geburtstag sein.
Das Frühstück wurde unverzüglich eingeatmet, gefolgt von einem kurzen Bäuerchen und Ausflug mit Schildkröti, meinem grünen Geburtstagsgeschenk in mein kleines Königreich. Schildkröti zeigte sich als recht belastungsfähig und resistent gegen meine üblichen Hinrichtungsversuche – zur Belohnung für Ihre Widerstandsfähigkeit verschonte ich sie vorerst und gönnte mir ein morgendliches Verdauungsschläfchen unter dem Frühstückstisch meiner Eltern, bevor wir uns auf einen kleinen Geburtstagsausflug aufmachten. Gäste sind nicht eingeladen, Besuch hat sich nicht angekündigt und gefeiert wird somit nicht.
Vati dirigierte mich für ein paar Geburtstagsfotos durch die blühenden Hecken und Felder, worauf ich aber nicht wirklich Lust hatte und das alsbald durch schlichte Ignoranz seiner Platzierungswünsche anzeigte. Heute habe ich Geburtstag, heute bin ich der Bestimmer!
Von daher erklärte ich den Spaziergang wenig später für beendet, wackelte mit meiner Leine im Mund nach Hause und ließ meinen dritten Geburtstag auf den Fliesen im Haus ruhend, zufrieden vor mich hin schmatzend und leicht schnarchend an mir vorüber ziehen.