Langweilig und warm Ruhezeit im Hochsommer
Ganz Deutschland stöhnt und jammert unter den aktuellen Temperaturen – aber fragt mal irgendeiner nach, wie es uns Berner Sennenhunden mit unseren dicken Fellpullovern geht?
Der Hochsommer 2022 liegt mit seinen Rekordwerten in seinen letzten Zügen und gibt noch einmal gehörig Gas – wobei dieses böse Wort laut Vati momentan ein zusätzliches Reizthema für alle ist.
Mir ist das alles egal, denn so langsam macht mir die Hitze ganz schön zu schaffen, auch wenn sich mein dickes Berner Sennenhund Fell nach wie vor Stück für Stück verflüchtigt. Mein Fellwechsel hält noch immer an und ich beglücke die schwitzende Umwelt weiterhin mit herumfliegenden Fellflusen und Hundehaaren.
In den letzten Wochen war es sehr ruhig – nicht nur hier in meinem Tagebuch. Die Beschwerden meiner Leser häuften sich dezent und so langsam musste ich Vati ein bisschen in seinen Hintern zwicken, damit er in die Tasten haut und die Fotos der letzten Wochen einklebt. Er hat sogar verpasst, dass sich in den vergangenen Tagen einige Seiten im Tagebuch verklebt hatten und sich nicht aufschlagen ließen – fauler Hund! Also nicht ich, sondern Vati.
Dank meiner Unterstützung hat Vati den Fehler irgendwann gefunden – ich habe doch gleich gesagt, dass ein kleines "c" und großes "C" ein himmelweiter Unterschied mit fatalen Folgen sein kann. Ich möchte Einmal mit Profis arbeiten …
Zwangspause
Aufgrund der sommerlichen Wärme Hitze gab es in den letzten Wochen kaum nennenswerte Aktivitäten im königlichen Berner Sennenhundereich. Mutti und Vati nehmen Rücksicht auf mich und verkneifen sich die sonst üblichen Wochenendausflüge. Meine ohnehin schon beachtliche Berner Sennenhund Zunge hängt mir schon nach ein paar Metern spazieren gehen noch weiter aus dem Hals, mir reicht meine morgendliche oder abendliche Puller-Runde mit Mutti und Vati vollkommen aus. Gern würde ich mir meinen dicken Pullover ausziehen wollen – aber das will keiner sehen.
Auch der Elan von Mutti und Vati ist momentan eingebremst, kein Wunder, denn das Öffnen der Haustür ist vergleichbar mit dem Öffnen eines gut vorgeheizten Backofens. Tagesausflüge und Wanderungen machen lassen hier nicht wirklich Freude aufkommen und es geht nur raus, wenn es unbedingt sein muss – oder mit mir zeitig am Morgen oder zum Sonnenuntergang am Abend, wenn es sich abgekühlt hat.
So plagt beide oft das schlechte Gewissen, wenn Sie morgens zur Arbeit fahren und mich für längere Zeit bei der Wärme draußen zurücklassen müssen. Meistens findet man mich dann auf meinem Ruheplatz hinter dem Haus, wo bis Nachmittag keine Sonne scheint und es so halbwegs erträglich bleibt. Mutti und Vati schauen aber von unterwegs öfters mal über Ihre Kameras nach, ob ich hier noch liege und es mir gut geht.
Ich freue mich, wenn einer von beiden einen Homeoffice-Tag hat oder wegen mir zeitiger von der Arbeit nach Hause kommen kann. Dann flüchte ich schnell aus meiner letzten schattigen Ecke und harre, mehr oder weniger geduldig, vor der Haustür aus, warte auf das "Sesam, öffne dich" und renne zielstrebig auf meinen Platz unter dem Esstisch.
Das ist auch am Wochenende so und ich bin heilfroh, dass mich meine Eltern, trotz aller Vorsätze, immer wieder in Ihren Zwinger Haus lassen und ich mich dort auf den Fliesenboden abkühlen kann. Das tut gut!
Eigentlich sollte ich ja nie das Haus von innen sehen – Mutti und Vati lassen bei den Temperaturen allerdings Gnade walten und ich glaube, dass wir alle drei das Zusammensein ab Nachmittag bis zum Schlafen gehen im kühlen Haus genießen. Hier benehme ich mich auch weitestgehend, liege meinen Eltern nur dezent im Weg und döse schmatzend und schnaufend auf meinen Stammplätzen in der Stube.
Aber keine Panik – nicht mehr lange, dann wirds draußen wieder schön frisch und mir im Haus durch die Heizung und Kamin zu warm. So zumindest der Plan …