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Nachhilfeunterricht für den Berner-Rüpel – und meine Eltern.

Meine Hormone haben in den letzten Monaten offensichtlich Überhand gewonnen und in meinem dicken Berner-Schädel ein ordentliches Durcheinander mit lauter bunten Murmeln hinterlassen. Das Benehmen lässt seit einiger Zeit oft zu wünschen übrig und entspricht oft nicht einer königlichen Etikette.

Vom braven nebenher Laufen können Mutti und Vati nur träumen. Die erste halbe Stunde Spazieren ist immer recht anstrengend – bis ich mich halbwegs beruhigt und die erste Energie verbraucht habe. Das plötzliche Aufeinandertreffen mit anderen Artgenossen sorgt bei allen Beteiligten noch für mächtig Aufregung und der nötige Respekt meinen Eltern gegenüber zeigt diverse Defizite. Meine Nase zieht mich oft kreuz und quer über den Weg, gegen meine schier unendliche Neugier und meinen 50 kg Allradantrieb haben meine Eltern nur wenig Chancen.

Nicht, dass sich Mutti & Vati wegen mir schämen müssen. Das eine oder andere Grundkommando kann ich ja – wenn ich denn Lust habe. Das Zurückrufen, Sitz und Platz machen und hier auch geduldig verbleiben sind so gar nicht mein Ding, das können andere Hunde mit Ihren Eltern wesentlich besser. Letztendlich ist meine Welpen– und Junghundeschule schon lange her, da ist nicht viel hängen geblieben.

Nun gut, ich bin mit meinen 21 Monaten noch jung und voller Tatendrang. Ein bisschen haben wohl aber auch Mutti und Vati die im Alltag notwendige Konsequenz schleifen lassen. Die zwei Einzelstunden in den letzten Monaten waren zur Auffrischung schon recht hilfreich, aber längst nicht ausreichend – von daher hieß es am vergangenen Wochenende: Zurück auf die Schulbank und die Nase in den königlichen Knigge stecken. Nicht, dass man mir noch mein Zepter, Krone und Reichsapfel aberkennt.

Berner Sennenhund Max auf dem Übungsplatz in der Hundeschule Bad Lausick.
Zuhören, aufpassen, Ohren spitzen.

Mutti und Vati haben mit Eric einen neuen und kompetenten Lehrer gefunden, der mir aber auch meinen Eltern ordentlich die Leviten gelesen hat. Die Auffrischung der Grundkommandos, das gemeinsame Training in einer kleinen Gruppe mit Artgenossen ohne sofortiges Ausflippen und jede Menge Hinweise und Erläuterungen für meine Eltern standen auf dem Lehrplan.

Das habe ich auch recht gut gemeistert – wenn man denn einen erfahrenen und konsequenten Lehrer an seiner Seite bzw. am anderen Ende seiner Hundeleine hat.
Vatis Bedenken ob meines rüpelhaften Verhaltens waren schnell ausgeräumt, befürchtete er doch sofortiges Blamieren und Verbannung vom Übungsplatz, weil ich hirnlos ohne Sinn und Verstand über die anderen Teilnehmer herfallen könnte.
Habe ich aber nicht, sondern an der Seite von Mutti mein Bestes gegeben, auch wenn es schwerfiel und Eric öfters eingreifen und nachhelfen musste. Die anderthalb Stunden vergingen wie im Flug und da es das erste warme Wochenende war, sorgte auch die Sonne für eine immer länger werdende Berner-Zunge und alsbaldige Erschöpfung. Letztendlich waren alle Beteiligten zufrieden – auch wenn eine kleine Machtkampf-Rangelei bei der abschließenden Spielrunde mit dem größeren Fridolin zu meinen Ungunsten ausfiel. Autsch.

Meine nächsten Samstagnachmittage sind somit mit dem Besuch der Hundeschule verplant, größere Ausflüge finden, wenn überhaupt, sonntags statt – wenn ich dazu noch Lust habe.

Fotos vom Besuch der Hundeschule

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