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Moderne Zeitreise ein neues Werkzeug für die Hundefotografie

Alles neu macht der Mai, auch wenn es bis dahin noch gute sechs Wochen sind. Das alte deutsche Volkslied verkündet vom erneuten Erwachen und Aufleben der Natur – und auch hier im Tagebuch soll es nach drei Jahren mit einer feinen, neuen, aber eher alt aussehenden Kamera in eine neue Fotosaison gehen.

Foto mit einer Detailansicht der Front einer Nikon Zf Systemkamera.
Die neue Kamera für das Hundetagebuch.

Eine Nikon Zf ist eingezogen und ersetzt die beiden bisher verwendeten Nikon Z6II, die aufrecht und in Würde aus dem königlichen Fotografendienst entlassen werden.
Nachfolgend ein paar Gedanken, Überlegungen sowie Gründe zum Kamerawechsel sowie zur Auswahl einer Nikon Zf als empfehlenswerte Kamera für die Hunde– und Reportagefotografie.

Inhaltsverzeichnis

Status Quo Muss es eine neue Kamera sein?

Der Weg bis zu meinen zwei Nikon Z6II Kameras war lang, nervenaufreibend und das Konto strapazierend. Endlich beim gelobten Vollformat angekommen, kehrte in den letzten drei Jahren Ruhe und Zufriedenheit ein. Viel schöne Hundefotos von unserem Berner Sennenhund Max sind damit entstanden – was will Mann Fotograf mehr?

Eine zur Hundefotografie genutzte Nikon Z6II Kamera mit Nikki Z 24-120 mm F4 Zoomobjektiv.
Die Nikon Z6II, mein bisheriges Arbeitstier für Max' Hundetagebuch.

Die spiegellosen Systemkameras haben in den letzten Jahren einen enormen technischen Fortschritt erlebt. Insbesondere die rasanten Serienbildgeschwindigkeiten, schnelleren Bildsensoren und -prozessoren und massiven Verbesserungen im Bereich des anfänglich lahmenden Autofokus seien hier hervorgehoben. Das Wettrüsten der drei großen Kamerahersteller ist wieder im vollen Gange. 6.500 € (sechstausendfünfhundert Euro) für ein Spitzenmodell spiegelloser Systemkameras sind schnell ausgegeben, zumindest für den, der auf ein großzügiges gefülltes Sparschwein blicken kann.

Auch wenn Kameras mit 45 Megapixeln und mehr sukzessive die Herzen als auch den Geldbeutel begeisterungsfähiger Hundefotografen erobern, rede ich mir die 24 Megapixel der Nikon Z6II gebetsmühlenartig als völlig ausreichend ein. Es gab kaum Situationen, in welchen ich mir mehr Auflösung gewünscht hätte – die Devise „Heran an das Motiv“ hat schon immer geholfen.

Sind wir ehrlich: Wie klein sind die gezeigten Hundefotos im Alltag und wie verschwindend wenige davon finden überhaupt den Weg zur Druckerei? Der DIN-A3 Hundekalender für Eltern und Schwiegereltern ist problemlos umsetzbar und mein Mac erfreut sich nach wie vor über eine zu bewältigende Datenmenge beim Aussortieren und Bearbeiten oft einiger hundert Fotos nach der Heimkehr von Urlaubsreisen und Tagesausflügen.

Seien wir uns jeden Tag bewusst, dass unsere Hundefotografie in der Regel ein Hobby und wunderschöne Freizeitbeschäftigung ist, von der wir alle nicht leben müssen. Auch wenn die Versuchung stetig lockt – die berühmte Kirche im Dorf zu belassen, das Nervenkostüm des Ehepartners und den eigenen Kontostand zu schonen, hat auch im Bereich der Hundefotografie durchaus seine Daseinsberechtigung. Zufrieden sein mit dem, was man hat, scheint eine zunehmend in Vergessenheit zu geratene Kunst zu sein.

Während Objektive in der Regel technisch und qualitativ ausgereift sind und der angehäufte Objektivpark einen recht langen Lebenszyklus aufweist, kann es im Laufe der persönlichen Fotografenkarriere durchaus zum einen oder anderen Wechsel der Kamera kommen. Es kam, wie es kommen musste …

Reifeprozess Überlegungen zur Anschaffung einer neuen Kamera

Grundsätzlich gab es eigentlich auch für mich lange Zeit kein Grund, mich nach einer neuen Kamera für die Hundefotografie umzusehen.

Die Nikon Z6II lässt kaum Wünsche offen. Sie lässt sich auch mit schwereren Nikkor Z Objektiven hervorragend in der Hand halten. Die Verarbeitung ist hochwertig, das Bedienkonzept schlüssig, die zwei schnellen Speicherkartenslots als auch der gebotene Funktionsumfang sind für die normalen Hundefotos mehr als ausreichend; das Preis-/Leistungsverhältnis ist angemessen. Das Schulterdisplay zeigt auf einen Blick die aktuellen Einstellungen – sie ist eigentlich ein echtes Arbeitstier.
Eigentlich.

Einzig die sehr hohe Ausschussquote bei Actionfotos und Bewegtaufnahmen fing langsam, aber systematisch an, am Nervenkostüm des Fotografen zu nagen. Max, unser Berner Sennenhund, ist mit seinen 60 Kilogramm und knapp drei rüpelhaft-stürmischen Jahren nicht mit einem rasanten Windhund zu vergleichen. Einmal jedoch auf Betriebstemperatur gekommen und auf meist vorhersehbaren Bahnen stampfend, krallte sich der Autofokus der Nikon Z6II oft irgendwo fest. Nur nicht an Max.

AF-C, kürzeste Verschlusszeiten bei ausreichend Licht und die Verwendung hochwertiger, nativer Nikkor Z Objektive der S-Serie wollen nicht zum Erfolg führen. Die Motiverkennung der Nikon Z6II war Ihren Namen nicht wert – wobei schwarze Hundeaugen in schwarzem Fell durchaus eine Herausforderung sein können. Es fing systematisch an zu nerven, Max in ständiger Unschärfe wiederzufinden, frustriert viele Fotos im Nachgang auszusortieren und im digitalen Papierkorb verschwinden zu lassen.

Berner Sennenhund springt im Winterwald über einen Baumstamm.
Fotografische Herausforderung mit wenig Erfolgsaussichten.

Schlussendlich verkniff ich mir derartige fotografische Herausforderungen und blickte deprimiert auf die schönen Resultate anderer Hundefotografen.

Übung macht bekanntlich den Meister – aber all‘ das Üben führte auf Dauer trotz aller Anstrengungen und guter fotografischer Vorsätze nicht zum Erfolg. Hatte ich mir die Nikon Z6II seinerzeit nicht bewusst wegen des verbesserten Autofokus gegenüber der Z6 gekauft?

Da wir gerade beim Meckern sind – Aufnahmen im Hochformat in Bodennähe bzw. auf Augenhöhe des Hundes gestalten sich hinsichtlich einer fehlenden Klapp- und Schwenkmöglichkeit des Kameradisplays im fortgeschrittenen Fotografenalter als schwierig, auch wenn Max zwischenzeitlich eine stattliche Größe erreicht hat und ich dank passender Bekleidung kein Problem habe, mich für ein schönes Hundefoto in den Dreck zu schmeißen.

Steter Tropfen höhlt den Stein und lässt selbst das größte Geduldsfass, somit auch das Meinige, überlaufen. Umschauen und informieren kann Mann sich ja einmal.

Auf der Suche nach einer hundetauglicheren Kamera

Die Nikon Z6II ist seit fast vier Jahren am Markt, ein offizieller Nachfolger der Nikon Z6II ist weiterhin nicht in Sichtweite – die von vielen erhoffte Ankündigung einer Nikon Z6III zur CP+ Messe in Japan blieb aus, Nikon hüllt sich in Schweigen. Kein gutes Zeichen.

Kameramodelle anderer Hersteller kamen angesichts der angesammelten Nikon-Objektive nicht in Frage, noch einen Systemwechsel ertrage ich nicht. Meine Frau wohl auch nicht, wobei es dem Hund egal sein würde.

So beobachtete ich, wie mein Mauszeiger in der letzten Zeit immer wieder von allein den Weg zu den neu erschienenem Nikon Kameramodellen fand. Die Nikon Z9 disqualifizierte sich schon im Vorfeld aufgrund der aufgerufenen 5.999 Euro und der schier gewaltigen Größe. Für ein Hobby nur schwer zu rechtfertigen und beim gemeinsamen Wandern mit Max ein Betonklotz am Bein an der Schulter.

Die Nikon Z8, in Foto-Foren und Testberichten als wahre fotografische Wunderwaffe und Kamera des Jahres beschworen, weckte aufgrund der technischen Parameter und des erheblich verbesserten Autofokus eine gewisse Begehrlichkeit, jedoch eingebremst durch das anhängende Preisschild von 4.599 Euro.

Je länger ich darüber nachdachte, erschien mir auf dem Papier die Nikon Z8 die Alternative zu meinen beiden Nikon Z6II zu sein. Zwei Kameras nehme ich aus Gewichtsgründen schon seit längerer Zeit nicht mehr auf unsere Ausflüge mit und durch die Veräußerung der beiden Nikon Z6II inklusive eines für die Hundefotografie leider kaum genutzten, aber sündhaft teuren Weitwinkel-Zoomobjektiv auf dem Gebrauchtmarkt könnte man sich mit etwas Geduld eine Nikon Z8 finanzieren und tatsächlich schönreden.

Die Entscheidung Nikon Z8 oder Zf als neue Kamera für die Hundefotografie?

Früher gab es feine Hochglanzprospekte, heute aufwendig erstellte Internetseiten der Kamerahersteller, die mit allerlei Blendwerk und Emotionen Kauflust wecken sollen. Nebenher noch diverse Foto-Foren, voll mit unterschiedlichsten Meinungen und Erfahrungsberichten. Lesen schadet nicht, schlussendlich zählt bei der Auswahl einer passenden Kamera abschließend nur der Gang in das Foto-Fachgeschäft vor Ort und das Anfassen in Natur.

Womit sich das Thema Nikon Z8 für mich bereits innerhalb weniger Sekunden erledigt hatte.

Dass eine Nikon Z8 keine zierliche Kamera ist, war mir bewusst. Einen solchen Trumm von Kamera vor sich zu haben und anschließend auch in den Händen zu halten, war mir doch zu viel des Guten. Mit dem Brocken zehn Kilometer durch die Berge wandern? Niemals, trotz aller Begeisterung im Vorfeld – möge sie technisch noch so gut ausgestattet sein. Der „Rücken“ protestiert und die Bereitschaft, schweres Kameraequipment ungenutzt umherzutragen, sinkt mit zunehmendem Alter dramatisch.

Die Nikon Z8 wiegt auf dem Papier nochmals knapp 300 Gramm mehr wie meine Z6II und kommt, betriebsbereit mit Akku und Speicherkarten, auf fast ein Kilogramm Kampfgewicht. Ohne Objektiv.

Mag man sich den Kaufpreis von 4.599 Euro vielleicht noch schönreden können, gelingt das für die Rechtfertigung der Kameragröße jedoch nicht. Für den professionellen Einsatz sicher eine klare Empfehlung, für das Studio ebenso – nicht für unterwegs, nicht für ein Hobby. Mit einem kurzen Blick zur danebenstehenden Nikon Z9 zum Einreden der immerhin doch kleinen Abmessungen wurde es auch nicht besser.
Also keine Nikon Z8 – mein Konto und ich entspannten sich und atmeten kurzzeitig wieder auf. Diese Entscheidung ging schnell.

Übrig blieb noch Wunschkandidat Nummer zwei: Die Nikon Zf.
Vorsichtig aus der Verpackung befreit, begeistert sie sofort durch ihre elegante und vornehme Erscheinung. Das Retrodesign ist sicher nicht jedermanns Geschmack, sie fasziniert mich jedoch auf der Stelle und nachdem diese perfekt verarbeitete Handschmeichlerin in meinen selbigen ruht, war es um mich geschehen. Erinnerungen an die weit zurückliegende DDR Arbeitsgemeinschaft Fotografie ziehen in Gedanken wie ein Film vorbei und ich will die Nikon Zf schon nicht mehr aus der Hand legen.

Eine Nikon Zf wird in den Händen gehalten.
Das Retrodesign der Nikon Zf polarisiert.

Fazit eine neue Kamera zieht am Hofe ein

Die Frage zur Auswahl einer neuen und besseren Kamera für die Hundefotografie war somit beantwortet. Nur wegen des mich so begeisternden Kameradesigns und perfekter Verarbeitung habe ich die Nikon Zf sicher nicht auserkoren, uns auf künftigen Ausflügen mit Max zu begleiten. Gleiches hätte, zudem deutlich nobler, eine Leica M11 getan – (m)ein ewiger, unbezahlbarer Traum.

Insbesondere das neue und an die großen Schwestermodelle Z8 / Z9 heranreichende und gegenüber meiner Nikon Z6II erheblich verbesserte Autofokussystem bei noch humanen Anschaffungspreis war der ausschlaggebende Grund.

Folgend der neue Bildsensor, die von der Nikon Z6II gewohnt guten technischen Daten hinsichtlich sehr guter Bildqualität, Sucher– und Monitorqualität, Akkulaufzeit, Wetterschutz und einer für mich völlig ausreichende Auflösung und Zuverlässigkeit.

Erwähnenswerter Pluspunkt im täglichen Gebrauch: Die Nikon Zf kann aufgenommene Fotos im JPG-Format mit 8 Megapixeln Auflösung über die Nikon eigene SnapBridge-App automatisiert auf das Smartphone übertragen. Gut für die schnelle Nutzung in den gängigen sozialen Medien – den Vorgänger-Modellen war das nur mit indiskutablen 2 Megapixeln vergönnt.

Herzlich willkommen, Nikon Zf!

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