Leckerlienotstand meine selbst gebackenen Hundekekse gehen zur Neige
Das erste große Backen liegt schon sechs Wochen zurück und der Vorrat der hier von Mutti mit viel Liebe und Schweiß selbst gebackenen Hundekekse schrumpft zusehends. Panik bricht aus, dem König droht eine neue Hungersnot!
Entschuldigend möchte ich vorweg anmerken, dass das Schrumpfen nicht etwa meinem Dauerappetit geschuldet ist oder in meiner kleinen Berner Sennenhund Gusche die Hundekekse löffelweise versenkt wurden (was mir per se gut gefallen würde).
Nein, nein – zum einen komme ich selbst unter größten Anstrengungen nicht an die Leckerliedose heran und die feinen Knabbereien gibt es nur unter strenger Zuteilung. Oft nur dann als kleine Belohnung, wenn ich beim Spazieren gehen oder in der samstäglichen Hundeschule artig den Kommandos von Mutti und Vati folge.
Zum anderen auch deswegen, weil Nachbarhündin Nelly und meine Mitschüler in der Hundeschule auch immer mal mit einer Kostprobe versorgt werden. Kein Wunder also, wenn der Berg an Hundekeksen Stück für Stück dezimiert wird.
Das Wetter am Samstag war nicht das Beste und für den großen Flummibär musste zudem ein Entschuldigungszettel wegen Erkältung bei der Hundeschule eingereicht werden – also genug Zeit, die heimische Küche wieder in ein Backstudio zu verwandeln und großes Tohuwabohu zu veranstalten.
Kurzum: Mutti warf die Nachschubproduktion an Hundekeksen an, das große Backen, Teil zwei nimmt seinen Lauf.
Die Hundekekse aus dem zur Neige gehenden Vorrat waren Mutti für das erste Mal schon gut gelungen und ich fand sie auch ganz in Ordnung. Gerüstet mit den Erfahrungen wurden beherzt einige neue Kreationen und Rezepte aus dem Rezeptbuch angegangen – nur hat mir Mutti nicht verraten, auf was ich mich denn nun neues freuen kann.
Ich hätte ja selbst gern eine Wunschbestellung aufgegeben, wenn die Sache mit dem nicht lesen können wäre – so ein Mist aber auch. Mutti hatte mich aber ganz lieb angesehen, mir einen Kuss auf meine Nase gegeben und gemeint, ich solle mich überraschen lassen.
So wurde also wie bei James Bond gerührt und geschüttelt – allerdings ohne Martini, sondern mit Mehl, Milch, Haferflocken, Öl sowie allerlei Käse und anstellen der Olive gab es Himbeeren und Thunfisch. Hm. Vati rannte wieder mit seinem Fotoapparat der Mutti hinterher und ging ihr tüchtig auf die Nerven, während ich gelegentlich meine Nase zur Kontrolle und Qualitätssicherung erhob.
Gelegentlich durfte ich eine der vielen Schüsseln, Dosen oder Löffel ablecken – was schon recht vielversprechend war. Aus der Bodenperspektive konnte ich zudem beobachten, wie eine Backmatte nach der anderen im Ofen verschwand und irgendwann wieder herauskam.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich jetzt auch Hundekekse in Form von Koala-, Katzen- und Hasenköpfen bekomme? Am Ende ist es mir aber eigentlich auch egal, Hauptsache, sie schmecken.
Das ganze Hin- und Hergerenne meiner Eltern in der Küche ging mir alsbald leicht auf die Nerven und da die erhofften Proben zum Verkosten ausblieben, zog ich mich für das eine oder andere Nickerchen zurück und ließ die beiden in der Küche werkeln. Weckt mich bitte, wenn wir fertig seit.
So ging das quasi den ganzen Samstag und Sonntag bis irgendwann der Ofen ausgeschaltet wurde und ein neuer Vorrat für die nächsten Wochen auskühlen und trocknen konnte.
Mein Berner-Bäuchlein kann sich somit auf Kürbis-Parmesan, Spinat, Vier-Käse und Himbeere-Buttermilch-Ziegenkäse Kekse freuen, als zusätzliche Überraschung gab es zusätzlich noch Thunfisch-Kichererbsen und Hüttenkäse-Haferflocken Knabberstangen. Wenn dass so schmeckt, wie es sich ließt, kann es ja nur noch gut werden. Was habe ich doch für eine liebe und fleißige Mutti!