Krankschreibung Die Nase läuft und der Hals kratzt – Hundeschnupfen.
Kurze Zeit nach dem zurückliegenden Badeausflug kribbelte meine Nase, ich musste oft niesen und aus meiner dicken Berner Sennenhund Nase flog ganz schön der Schnodder. Oder Rotze, wie man halt so umgangssprachlich auch hier in Sachsen sagt.
Verdammt, habe ich mir da etwas eingefangen?
Mit den nächsten Tagen wurde das auch eher mehr als weniger und als ich dann noch husten musste, zeigten sich deutliche Sorgenfalten auf der Stirn von Mutti und Vati.
Bisher blieb ich von Erkältungen verschont und was machen besorgte Hundeeltern in solchen Situationen? Richtig, ich musste zum Tierarzt. Lieber einmal zu viel als zu wenig nachgeschaut – und am besten noch vor dem anstehenden Wochenende. Auf in den Nachbarort, wir durften nach telefonischer Anmeldung schon zeitig erscheinen.
Ganz nebenbei eine passende Gelegenheit, die kurze Wartezeit in der Tierarztpraxis mit einer längst überfälligen Überprüfung meiner königlichen Schwungmasse zu überbrücken – wurde mir gegenüber in der letzten Zeit doch immer wieder geäußert, dass ich wohl doch noch ein Stück gewachsen bin.
Der Prüfstand in Form einer Bodenwaage im Warteraum zögerte auch nicht lange, mir amtlich geeichte 55,4 Kilogramm zu offenbaren. Mutti freute sich, die vorher abgeschlossene Wette gewonnen zu haben – tippte Vati doch schon längere Zeit darauf, dass ich die 60 Kilogramm erreicht hätte. Natürlich, Mutti hatte wie immer Recht.
Letztendlich stand ich dann im mir noch dunkel bekannten Behandlungsraum. Das Abhorchen ließ ich noch über mich ergehen, untermalte das Messen meiner Temperatur über eine meiner Körperöffnungen aber schon eher mit leichten Protestnoten.
Resultat: Hundeschnupfen und leichtes Fieber. Der König kränkelt.
Die drei folgenden Spritzen nahm ich aufgrund überbordender Kuscheleinlagen meiner Eltern und Ablenkungen in Form der selbst gebackenen Hundekekse nicht wirklich wahr. Trotzdem ist mir dieser Raum nicht geheuer, ich war heilfroh, diesen energisch und mit aktivierten Allradantrieb zusammen mit ein paar Tabletten und einer Flasche Hustensaft wieder verlassen zu können.
Einen Krankenschein gab es nicht, dafür aber die rigorose Aufforderung der Weißkittel, am Folgetag nochmals zum Fiebermessen zu erscheinen. Prima, genau das hasse ich.
Meine Tabletten und Hustensaft habe ich zu Hause anstandslos vertilgt und mich nach dem Abendessen schön eine Runde aufs Ohr gehauen. Die anstehende Hundeschule am kommenden Morgen wurde gestrichen – nicht, dass ich meine Mitschüler anstecke, zudem stand die heikle Angelegenheit mit dem Fiebermessen noch an.
Das Fieber war zum Glück am Samstag leicht gesunken, ein weiterer mir unangenehmer Besuch bleibt vorerst erspart – dennoch heißt es für meine Eltern, mich wieder aufzupäppeln und wachsame Augen auf mich zu werfen.
Mutti nutzte den nun mehr oder weniger freien Samstag zur Auffüllung meiner Keksdosen, bei der ich in der Küche mit anwesend sein konnte. Vati hat für mich währenddessen eine feine und hundetaugliche Hühnerbrühe gekocht – die bekommt nämlich nicht nur den Zweibeinern, sondern auch uns Vierbeinern gut. Wobei die Hühnerbrühe irgendwie leicht nach Hustensaft geschmeckt hat. Komisch.