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Schulstunden für den Hund und für die Eltern

Meine gestrige Nacht war seit langer Zeit wieder einmal sternenklar, der Wetterbericht scheint sein Versprechen zu halten und der Sonnenaufgang am Morgen versprach Sonnenschein für meinen nächsten Besuch in meiner Hundeschule. Wochenende, Samstag – Schulzeit. Für mich und auch für meine Eltern.

Gleich nach dem Frühstück zog Mutti mit mir eine Runde, damit ich dort nicht ganz so aufgedreht erscheine, was wohl auch ein kleines bisschen geholfen hat. Dennoch konnte ich es kaum erwarten, meine Kumpels wiederzusehen.

Berner Sennenhund Max will aus dem Auto.
Es kann mal wieder nicht schnell genug gehen.

Leider fiel das Herumtollen mit meinen Kumpels schon wieder aus. So langsam habe ich auch den Eindruck, dass ich das auch nicht wieder erleben werde – Torsten, mein Lehrer, scheint das abgeschafft zu haben. Gehorsam und der Ernst der Hundeerziehung hat Vorrang. Mist.

Die Eltern müssen wieder zeigen, wie gut Ihr Schulkind an der Leine läuft. Das klingt banal, scheitert aber bei den meisten schon nach den ersten Metern. Auch bei mir.
Die Ablenkung durch die am Weg sitzenden Kumpels ist viel zu groß und an jeder Ecke riecht es himmlisch gut. Das wachsame Auge meines Lehrers sieht gnadenlos jeden Fehler – noch bevor die Eltern überhaupt reagieren. Was für Trantüten …

Auch wenn wir in dieser Woche schon ein bisschen geübt haben, gab es wieder tüchtig Schelte. Weniger für mich, umso mehr für Mutti und Vati. Letztendlich müssen die mir ja zeigen, was richtig und falsch ist – ich hab' ja keine Ahnung, meine Eltern offensichtlich aber auch nicht wirklich, von daher muss Torsten immer wieder zeigen, was wir alle falsch machen.

Vor meinem Lehrer habe ich mächtig Respekt, der geht sofort zur Sache, auch mal ruppig, wenn ich übertreibe – nicht so lullig wie Mutti und Vati, die dann ganz schön bedeppert dreinschauen. Torsten meint, ich sei ein kleines Sensibelchen, welches trotz meiner ordentlichen Schwungmasse gelegentlich zur Einsicht gebracht werden muss.

Berner Sennehund Mac mit Lehrer Torsten Schreiber.
Jetzt heißt es aufpassen … Laufen mit meinem Lehrer.

So ist jeder von uns nacheinander an der Reihe, was aber auch viel Wartezeit für alle anderen bedeutet. Zum Glück schien die Sonne und machte die wenigen Plusgrade für meine Eltern etwas erträglicher – mir sind solche Temperaturen ja egal. Nur das viele Warten ist nicht so mein Ding …

Letztendlich vergingen die beiden Stunden wieder sehr schnell und es lief ein klein wenig besser wie beim ersten Mal. Dennoch ist das Hausaufgabenheft meiner Eltern wieder voll und es gab mächtig Ärger vom Lehrer, wenn wir bis zum nächsten Mal nicht anständig üben. Das war ein ganz schöner Fingerzeig und hat bei allen betretene Gesichter hervorgerufen. Vorbei, die Schmusezeit.

Mutti und Vati haben den Sonnenschein heute Nachmittag gleich noch genutzt, das Gelernte an mir zu praktizieren. Ich hab' mich gefügt, es brav über mich ergehen lassen und gezeigt, dass ich auch mal hören kann – was Mutti und Vati mächtig gefreut hat.

Mal sehen, wie das Ganze morgen aussieht … für heute soll es reichen, mein Lieblings-Terrassenplatz wartet und ich bewege mich heute keinen Meter mehr. Morgen soll wieder schönes Wetter werden – da droht wohl wieder ein längerer Nachmittagsausflug.

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