Der König besucht Amerika ein Sonntagsausflug, der nicht über das Meer führt.
Hoch die Hände, Wochenende. Es ist Sonntag, Vatis traditioneller Elf-Uhr-Fünf Stammtisch fällt heute aus und somit bietet sich die Gelegenheit, mich mit einem kleinen Familienausflug zu beschäftigen. Auch wenn der Wetterbericht für heute nicht gerade einen strahlend blauen Himmel und Sonnenschein verspricht, wollen wir die Gelegenheit nutzen und unsere drei Nasen in den frischen Wind stecken.
Dazu sollten sich Mutti und Vati aber auch irgendwann einmal aus Ihren Betten bewegen und in der Küche zeigen – denn Ihr Kind, kleiner König und Berner Sennenhund liegt schon seit Sunden in der frischen Morgenluft erwartungsvoll vor der Terrassentür.
Mutti macht sich auf und holt frische Bäckerbrötchen, Vati kämpft noch schlaftrunken mit der Kaffeemaschine und seinem hochheiligen Frühstücksei. Da heißt es selbst für einen geduldigen Berner Sennenhund Ausdauer bewahren, bis das Futter im Blechnapf klingelt und das nahende Frühstück verkündet.
Das Frühstück am Wochenende folgt in der Regel einem festen Ritual. Während der Vorbereitungen bekomme ich schon meine Schüssel Trockenfutter und kann dann, während Mutti und Vati ihr Brötchen futtern, unter deren Tisch liegen, mich räkeln, meine Pfoten strecken, zufrieden schmatzen und ein kleines Verdauungsschläfchen machen.
Auch wenn es oft danach aussieht, verfalle ich hier nicht in den Tiefschlaf, sondern bekomme sehr genau mit, wenn sich Vati leise den vorletzten Bissen vom Frühstücksei in seinen Mund schiebt und Mutti ein kleines Stück Käsebrötchen auf den Teller legt. Wie von Zauberhand raffe ich mich meine 55 Kilogramm zusammen, schiebe mich unter dem Tisch hervor und positionierte mich in voller Berner-Pracht für meine zwei Sonntags-Leckerlies.