Meer geht immer. Auf zum Hundeurlaub an die Ostsee, Osterluft schnuppern.
Ich weiß schon nicht mehr, wie es auf unserer Lieblingsinsel aussieht, wie Ostseeluft riecht und das Meerwasser schmeckt! Der letzte königliche Besuch liegt schon über ein Jahr zurück, somit höchste Zeit, dort oben nach dem Rechten zu sehen. Bei meinen Eltern zeigen sich erste Entzugserscheinung, es gibt einiges nachzuholen und dem König verlangt es nach einer ausgiebigen Ostseesand-Panade.
Inhaltsverzeichnis
Fernfahrt Mit Berner Sennenhund Max an die Ostsee.
Wer schön sein will, muss reisen. Oder wie war noch einmal das verflixte Sprichwort? Wer schön sein will, muss leiden – das trifft den Nagel wohl eher auf dem Kopf. In dem Fall aber eher mich, denn für den Ausflug des Königs an die Ostsee muss dieser für seinen amtlichen Auftritt hergerichtet sein. Ich trage noch eine ordentliche Winterrobe, die dennoch gepflegt und gelüftet werden will. Auch wenn mir dass nicht immer gefällt.
Neben dem kosmetischen Herrichten des Königs standen natürlich noch andere Vorbereitung für den anstehenden Ostseeurlaub auf den Plan. Das ist von Mutti alles durchorganisiert und Vati hat schnell gelernt, seinen erhobenen Finger mit klugen Ratschlägen nicht zu hoch zu halten. Von daher kümmert er sich lieber um seine Fotoausrüstung, Mutti um alles wirklich Wichtige.
Das hektische Treiben steigerte sich in den letzten Tagen und gipfelte letztendlich in gepackten Taschen und Koffern – und ich mitten drin. Hoffentlich vergessen Mutti und Vati ihren König vor lauter Aufregung nicht!
Mutti hat es auch diesmal wieder geschafft, meinen königlich sächsischen Dienstwagen für nur fünf Tage Urlaub bis nahezu unter das Dach zu beladen. Der König sieht nichts mehr und ist mit lästigem Gepäck zugebaut, solche Umstände sind inakzeptabel, ich komme mir vor wie in einem schäbigen Dritte-Klasse Abteil. Ich muss in meinen Unterlagen dringend das Bedarfsformular für ein größeres Dienstfahrzeug suchen!
VW Caddy Maxi – ich komme ja vor Lachen nicht in den Schlaf. Was soll das werden, wenn es in den Jahresurlaub geht? Zumindest setzte sich die überladene Fuhre pünktlich am Samstagmorgen in Richtung Norden und Richtung Lieblingsinsel in Bewegung – sofern es die mageren 115 PS schlussendlich zulassen. Rennen werden wir definitiv nicht gewinnen, wichtiger ist: Ankommen.
Das vorösterliche Reisewetter mitsamt ebensolcher Vorhersage zeigte sich von seiner ungemütlichen Seite. Gleich mit Start in unseren Osterurlaub fuhren wir in eine frustrierend graue Regenfront, die Scheibenwischer quietschten unlustig vor sich hin und das Thermometer rutschte auf demotivierende Werte. Prima Aussichten für die nächsten Stunden monotoner Autobahnfahrt, die ich weitgehend im Liegen und im Zustand leichten Dösen an mir vorüberziehen ließ.
Ostern ist erst in einer Woche, dennoch war ordentlich Reiseverkehr unterwegs und es dauerte nicht lange, bis sich die erste Staumeldungen häuften. Wir mussten zweimal von der Autobahn ab– und Sperrungen umfahren und für die eine oder andere Pullerpause für mich und Vati anhalten. Bis nach Rügen zieht es sich ordentlich in die Länge – zumindest wurde mit jedem Kilometer der Regen weniger.
Unser Eintreffen auf Rügen und im Ostseebad Sellin am Nachmittag wurde obendrein noch mit ersten Sonnenstrahlen untermalt – angekommen auf der Lieblingsinsel, im Lieblingsort und im Urlaub!
Fotos von der Anreise zur Lieblingsinsel
Märchenhaft Wir besuchen den Märchenwald auf Rügen
Aufwachen! Der König ist ausgeruht, ausgeschlafen und erholt von der gestrigen langen Anreise. Ich habe schon zweimal im Schlafzimmer nachgeschaut und versucht, über das Bett zu schauen, nur machten Mutti und Vati keine Anstalten aufzustehen. Vielleicht stellten sich beide aber auch nur schlafend, um noch eine Weile Ruhe vor mir zu haben?
Hartnäckigkeit zahlt sich aus und alsbald hatte ich es geschafft, beide in den Wachzustand zu befördern. Heraus aus den Federn, meine Notdurft will verrichtet und frische Brötchen geholt werden – der erste Urlaubstag auf Rügen wartet und der König will beschäftigt werden!
Tatsächlich gibt es noch den einen oder anderen weißen Fleck auf Rügens Landkarte, der erkundet werden will. Hoch im Norden der Insel Rügen gibt es einen solchen – den Vati für heute als Reiseziel auserkoren hat.
Zwischen Nonnewitz und Schwarbe, nur unweit vom nördlichsten Punkt der Insel Rügen am Kap Arkona entfernt, liegt ein mystisches Stückchen Wald. Die vielen, durch den rauen Ostseewind bizarr verformten Buchen erzeugen Illusionen an alte Märchen und Zauberwesen – nicht umsonst wird er als Märchen– und Zauberwald benannt.
Der Märchenwald verspricht mithin einen schönen Tagesausflug mit ebensolchen Fotomotiven für Vati, der erwartungsvoll seine neue Kamera geschultert hatte. Eine gute Stunde Autofahrt über alte Inselstraßen und Rüttelpisten später, die meine Staatskarosse ordentlich zum Klappern brachten, standen wir im selbigen.
Kleine Wanderwege führen oberhalb einer kleinen Steilküste durch einen zauberhaften Wald, welcher wahrhaftig als Kulisse für alte und düstere Märchenfilme dienen kann – ein lohnenswertes Ausflugsziel.
Alsbald folgte ein feiner Sandstrand, welcher mich zu einem ersten Bad in der kalten Ostsee und nachfolgend feinstem Ostseesand einlud. Hier konnte ich mich ein erstes Mal austoben, Mutti ihre Hühnergötter und Muscheln suchen und Vati mir mit dem Fotoapparat hinterherrennen – ich in den Dünen der Ostsee ist ein zeitloses Fotomotiv, womit ich auch ordentlich strapaziert wurde.
Vom Strand wieder zurück durch den Zauberwald laufend konnte ich meine königliche Fellrobe etwas trocknen, vom Sand befreien und war erstaunt, wie schnell die Zeit hier oben beim Wandern vergeht. Die vielen gelaufenen Kilometer forderten alsbald Tribut und ich konnte Mutti und Vati zur Rückreise zur Ferienwohnung überzeugen.
Die auf dem Heimweg liegende Hafenstadt Sassnitz bot sich noch ein kurzer Halt für einen Nachmittagskaffee und einem standesgemäßen Fischbrötchen an, wobei ich hier bei beidem natürlich leer ausging. Wobei mir Mutti dennoch heimlich ein kleines Stück Brötchen als kleines Trostpflaster bis zum Abendessen übrig lies – und für Kaffee kann sich nur Vati begeistern.
Mit einem kurzen Spaziergang durch den Hafen von Sassnitz sollte es für unseren ersten Urlaubstag auch genug sein. Zurück nach Sellin, zurück in die Ferienwohnung und gehörig die müden Bernerfüße ausstrecken!
Fotos vom ersten Urlaubstag an der Ostsee
Rasender Roland königliche Zugfahrt zu Muttis Geburtstag
Heute hat meine Mutti Geburtstag! Damit Sie möglichst viel von Ihren Ehrentag hat, habe mich wieder redlich bemüht, Sie und Vati zeitig aus dem Schlaf zu holen – was dank meiner zarten 60 Kilogramm eine leichte Übung für mich ist.
Guten Morgen Mutti, alles Gute zum Geburtstag und viel Spaß beim Auspacken der Geschenke!
Muttis Geburtstagswunsch und somit heutiges Tagesprogramm steht schon lange fest: Mit ihrem Liebling und dem Rasenden Roland nach Binz dampfen – und zurück nach Sellin wandern. Ach ja, Vati darf auch mit, denn der mag den alten Dampfzug auch sehr.
Der Rasende Roland, offiziell Rügensche Bäderbahn genannt, ist eine nostalgische, von einer alten Dampflok gezogene Kleinbahn, welche die wichtigsten Bäderorte auf der Insel Rügen verbindet. Sein lang gezogenes Pfeifen hören wir beim Wandern oft aus Ferne, wenn er beschaulich unter dicken Dampfwolken durch die Gegend schnauft.
Noch haben wir keine Hauptsaison, die Fahrzeiten sind überschaubar und der Zug darf nicht verpasst werden. Also heißt es beim Frühstück nicht trödeln – auch wenn wir Urlaub haben. Auf zum Bahnhof Sellin Ost, Abfahrt 10:11 Uhr!
Der kleine Zug war gut besetzt und wir fanden für die Fahrt nach Binz nur noch einen Stehplatz auf dem offenen Wagenübergang an der frischen Luft.
Das war aufregend, wie die Landschaft an uns vorüber glitt – Mutti und Vati gaben ordentlich Obacht, dass ich ruhig auf der schmalen Plattform sitzen blieb oder wenn ich meinen Dickschädel währen der Fahrt neugierig durch die Absperrung schob. Gelegentlich wehte der Dampf der Lokomotive zu uns herab und der Fahrtwind zerzauste mir das Fell – was für ein Erlebnis!
Fotos vom zweiten Urlaubstag an der Ostsee
Fotos vom dritten Urlaubstag an der Ostsee
Keine Höhenangst Zum neuen Skywalk am Königsstuhl im Jasmund.
So ein Hundeurlaub an der Ostsee ist anstrengend – vom vielen Laufen war der König heute Morgen zu faul zum morgendlichen Wecken meiner Eltern. Ein kurzer Blick in deren Schlafzimmer gab mir zu verstehen, dass es offensichtlich niemand eilig hat und somit konnte ich mich noch ein paar Minuten lang machen.
Auch nach der kurzen Puller-Runde zum Brötchenholen brauchte meine Feinmotorik noch einige Zeit zum Hochfahren. Ich frage lieber nicht, was Vati heute auf seiner Wanderliste geschrieben hat – ob ich einfach in der Ferienwohnung bleib und einen auf faul mache?
Die morgendliche Fellpflege ließ wohl darauf schließen, dass der König wieder auf einen Auftritt in der Öffentlichkeit vorbereitet wird. Also doch wieder laufen und wandern – hier oben bleibt mir auch nichts erspart. Ob ich Mutti nach einen Tag Urlaub vom Urlaub frage?
Ohne Trophäensammlung an Hühnergöttern und allerlei Muscheln kann Mutti nicht von der Ostsee zurückkommen. In den letzten Tagen hat sich hier schon einiges angefunden, was stolz im Badezimmer präsentiert und später zu Hause seinen Platz finden wird. So hat Mutti ihre Hühnergötter, Vati seine vielen Fotos und ich bestimmt das eine oder andere Sandkorn in den Tiefen meiner Königsrobe als Mitbringsel vom Hundeurlaub an der Ostsee.
Heute lässt das Wetter noch einmal einen schönen Tagesausflug zu, Vati möchte sich den neuen Skywalk über dem Königsstuhl im Nationalpark Jasmund ansehen – solche frei schwebenden Aussichtsplattformen ziehen ihn stets magisch an.
Hier an Deutschlands höchster Steilküste lässt es sich zudem trefflich wandern, wobei der steinige Weg entlang der Kreidefelsen am Wasser allerdings nicht hundefreundlich ist. Den will mir Vati ersparen, die Wanderwege durch die auf der UNESCO Weltnaturerbe stehenden alten Buchenwälder aber nicht. Klingt alles so, als ob dass nicht in zehn Minuten zu schaffen ist – verflixt, das wird wieder ein anstrengender Tag.
Vati, der alte Abenteurer, möchte etwas Neues probieren und von der kleinen Hafenstadt Lohme ausgehend nördlich über den Höhenwanderweg zum Königsstuhl laufen. Ein weiser Entschluss, denn aufgrund des schönen Wetters schien sich ein ordentlicher Besucherstrom vom vollen Großparkplatz Hagen zum Königsstuhl zu wälzen – eine Strecke, die wir ohnehin schon kennen.
Die kleine Hafenstadt Lohme war selbst mit meinem leistungsarmen, aber schadstoffstarken Dienstwagen schnell erreicht (Gemeckert wird nicht. Großer Hund braucht großes Auto mit großer Reichweite und die Kiste gibts zum Glück nur als Verbrenner. Stinkefinger in Richtung Brüssel.)
Von hier aus führt der kleine Wanderweg dicht am Meer entlang und bietet immer wieder Möglichkeiten für einen kleinen Abstecher an den Strand. Der Weg ist bei weitem nicht so anstrengend wie der Höhenwanderweg von Sassnitz ausgehend zum Königsstuhl – somit also für Berner Sennenhunde passend und mindestens genau so schön.
Diverse Pausen für Vatis Fotos und zum Steinesammeln für Mutti machten den langen Weg zum Königsstuhl erträglich – welchen wir bei schönstem Sonnenschein erreichten. Natürlich zusammen mit vielen anderen Besuchern, es herrschte selbst mitten in der Woche ordentlicher Andrang.
Für den Gegenwert eines 15 kg Sack Trockenfutters erhielten wir wohlwollend Einlass und Vati konnte auf dem Skywalk flanieren.
Mutti hat mit solchen Konstruktionen Ihre liebe Not und von daher durfte ich auch nicht mit auf das leicht schwankende Teil – allerdings war mir dort auch zu viel Besucherandrang. Also haben wir beide in vorbildlicher Warteposition brav Vatis Rückkehr ausgeharrt. Fragt sich nur, wer dann gerade die Attraktion war: Der König oder der Skywalk?
Nach einem schnellen Kaffee an einer definitiv nicht empfehlenswerten Restauration wurde der Weg zurück nach Lohme angetreten. So langsam war bei mir die Luft raus, ich trottete brav neben meinen Eltern durch den alten Buchenwald, vorbei am Schloß Ranzow und nach insgesamt guten acht Kilometern standen wir wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Als Belohnung für meine heißgelaufenen Füße und hinsichtlich dessen, dass es recht warm geworden war, wurde auf der Heimfahrt das verlockende Vorhaben Fischbrötchen in Sassnitz gestrichen und ein letzter Stop am Strand vor Prora eingelegt. An der lange Leine durfte ich meine letzten Energiereserven im Meerwasser und mit dem obligatorischen Panieren im Sand verbrauchen. Eine Wohltat.
Den Spaß ließ ich mir einige Male gefallen. Ich unterstützte Mutti noch beim Muscheln suchen und ruhte mich dann, schön am Strand im Sand liegend, aus. Was für ein feiner Tag – mit Mühe schaffte ich es noch bis zum Abendessen und verabschiedete mich folglich in eine ausgiebige Abendruhe. Bitte nicht stören.
Fotos vom vierten Urlaubstag an der Ostsee
Hoch hinaus Über die Zickerschen Alpen.
Alles hat ein Ende – so auch unser kleiner Ostseeurlaub. Beklagen wir uns nicht, noch haben wir einen Tag und Abend, welchen wir hier oben verbringen dürfen. Nach den letzten halbwegs sonnigen Urlaubstagen verkündet –wie zum Abschied– der Wetterbericht eher traurige Aussichten. Wir bleiben in der Nähe von Sellin, halten uns eine Fluchtmöglichkeit offen und setzen uns als heutiges Ziel das nahe gelegene Mönchgut.
Vor dem morgendlichen Gang zum Bäcker heißt es allerdings, die verräterischen Spuren des gestrigen Abstechers an den Sandstrand zu beseitigen. Offensichtlich hat das viele Schütteln am Strand nur bedingt geholfen, denn in der Nacht ist noch eine ordentliche Ladung feinster Ostseesand aus meinem dicken Fell gerieselt – das Knirschen bei Laufen über die Fliesen im Küchenbereich verlangt dringend nach Besen und Staubsauger.
Nach der Grundreinigung und fachgerechten Entsorgung meiner sandigen Hinterlassenschaften folgte der obligatorische Kontrollgang zur Selliner Seebrücke – wiederum mit dem überraschenden Ergebnis, dass sich hier über Nacht nichts geändert hat und hiefür natürlich eine fachgerechte Dokumentation erfolgen muss. Hoffotograf, verrichte er seinen Dienst!
Ein paar frische Brötchen wechselten auf dem Rückweg den Eigentümer und bildeten die Nahrungsgrundlage für die nächsten Stunden – zumindest für meine Eltern. Immerhin ließen mir beide einen nicht nennenswerten Rest Rührei übrig, der als gut gemeinte Geste meinerseits akzeptiert und zeitnah entsorgt wurde.
Dennoch gab es aber auch für den König entsprechenden Kaloriennachschub, schließlich wird es wieder ein beschwerlicher Tag werden.
Der Chauffeurdienst zum Mönchgut, eine kleine Halbinsel im Südosten der Insel Rügen gelegen, beanspruchte nur 15 Minuten. Hier war ich mit meinen Eltern schon einmal, hatten uns damals aber nur einen kleinen Teil angesehen. Der Rest stand heute auf dem Programm.
Zum Erstaunen von Vati entschied sich Mutti für die acht Kilometer lange Rundwanderung von Groß Zicker zum Nonnenloch nach Gager und wieder zurück – wollten wir heute, am letzten Urlaubstag, nicht etwas kürzer treten?
Das abgelegene Mönchgut liegt immer noch am Arsch der Welt – bietet mit den Zickerschen Bergen allerdings mit den höchsten Erhebungen auf Rügen willkommene Abwechslung. Wobei der Ausdruck Berge hochgegriffen ist, 66 Meter ist hier der Höchste, einigen wir uns daher auf den Begriff Hügel. Dennoch kommt man hier beim Wandern durch das viele auf und ab ganz gut ins Schwitzen.
Unsere Wanderroute führte über den Aussichtspunkt am Zicker Berg hinab zum Nonnenloch, einer mystischen Grube ganz am Ende vom Mönchgut, in welcher vor langer Zeit lasterhafte Nonnen diskret entsorgt wurden. So richtig haben wir aber keine Grube, geschweige dem ein Loch gefunden – und Nonnen auch keine. Höchstens einen steilen Abgang hinunter zum Strand, den ich mir aber nicht ansehen durfte. Die fragwürdige, mehrfach geflickte und sehr steile Konstruktion wurde beim Kontrollgang von Vati als Berner Sennenhund untauglich eingestuft. Ich kann Treppen einfach nicht langsam herunterlaufen …
Weiter ging es mit einen kleinen, spontan von Vati eingebauten Schlenker entlang am Zickerschen Höft. Der schmale Wanderweg führt oft dicht entlang einer steil abfallen Küste entlang – nichts für Muttis Nerven. Hier musste mich Vati führen, dem der Weg gelegentlich auch nicht geheuer war. Die Aussicht war grandios – auch wenn der straffe Wind mit spitzen Sandkörnern gelegentlich die Sicht vermieste.
Die Hafenstadt Gager ist sehenswert. Dort angekommen bliebt Vatis Wunsch nach einem Fischbrötchen und Kaffe eben nur ein frommer Wunsch. Alles geschlossen, kein Mensch oder Schwanzflosse zu sehen, von wegen fangfrischer Fisch und Fischereihafen. Also zurück zum Ausgangspunkt, genug gelaufen für heute.
Vatis letzte Hoffnung, auf dem Rückweg einen Kaffee im Café Moccavino in Alt Reddewitz abzustauben, erstarb bei Betreten selbigen. Voll bis zum letzten Platz und die amtliche Anweisung an der Tür, dass Hunde unter dem Tisch zu sitzen haben. Theoretisch kein Problem, aber bei den witzigen Tischen dann doch. Also zurück nach Hause, ein Stück Kuchen beim Brötchenbäcker geholt und die Kaffeemaschine der Ferienwohnung angeworfen.
Ratet mal, wer bis zum Abendessen darben musste …
Fotos vom letzten Urlaubstag an der Ostsee
Fazit und Schlusswort zum Ostseeurlaub
Fünf schöne, aber auch anstrengende Tage Hundeurlaub an der Ostsee liegen hinter uns – wir sind gut vierzig Kilometer gewandert. Auch wenn uns das Wetter schlussendlich nicht verschwenderisch mit Sonnenschein beglückt hat, verschonten uns die Regenwolken weitgehend. Mutti und Vati haben mir viel Neues auf der Insel Rügen gezeigt, ich konnte das ein oder andere Mal ins Ostseewasser springen. Wobei ich den Nichtschwimmerbereich weiterhin strikt einhalte, Schwimmen müssen mir meine Eltern erst noch beibringen.
Ich habe mich kultiviert verhalten und meine Eltern hoffen, dass das gute Benehmen auch zu Hause noch eine Weile anhält. Mutti hat Muscheln und Hühnergötter, Vati viele Fotos und beide einen erschöpften Berner Sennenhund und schöne Erinnerungen mit nach Hause gebracht.
Schön war es – und jetzt beantragt der König erst einmal Urlaub vom Urlaub.