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Meer geht immer. Auf zum Hundeurlaub an die Ostsee, Osterluft schnuppern.

Ich weiß schon nicht mehr, wie es auf unserer Lieblingsinsel aussieht, wie Ostseeluft riecht und das Meerwasser schmeckt! Der letzte königliche Besuch liegt schon über ein Jahr zurück, somit höchste Zeit, dort oben nach dem Rechten zu sehen. Bei meinen Eltern zeigen sich erste Entzugserscheinung, es gibt einiges nachzuholen und dem König verlangt es nach einer ausgiebigen Ostseesand-Panade.

Inhaltsverzeichnis

Fernfahrt Mit Berner Sennenhund Max an die Ostsee.

Wer schön sein will, muss reisen. Oder wie war noch einmal das verflixte Sprichwort? Wer schön sein will, muss leiden – das trifft den Nagel wohl eher auf dem Kopf. In dem Fall aber eher mich, denn für den Ausflug des Königs an die Ostsee muss dieser für seinen amtlichen Auftritt hergerichtet sein. Ich trage noch eine ordentliche Winterrobe, die dennoch gepflegt und gelüftet werden will. Auch wenn mir dass nicht immer gefällt.

Ein Eimer voll mit ausgekämmten Hundefell von Berner Sennenhund Max.
Ergebnis einer kurzen Fellpflege.

Neben dem kosmetischen Herrichten des Königs standen natürlich noch andere Vorbereitung für den anstehenden Ostseeurlaub auf den Plan. Das ist von Mutti alles durchorganisiert und Vati hat schnell gelernt, seinen erhobenen Finger mit klugen Ratschlägen nicht zu hoch zu halten. Von daher kümmert er sich lieber um seine Fotoausrüstung, Mutti um alles wirklich Wichtige.

Frisch gewaschene Handtücher für Berner Sennenhund Max trocknen an der frischen Luft.
Frisch gewaschen und bereit für den Urlaubseinsatz.

Das hektische Treiben steigerte sich in den letzten Tagen und gipfelte letztendlich in gepackten Taschen und Koffern – und ich mitten drin. Hoffentlich vergessen Mutti und Vati ihren König vor lauter Aufregung nicht!

Berner Sennenhund Max sitzt zwischen den gepackten Koffern für den Osterurlaub an der Ostsee.
Ich habe das Nötigste gepackt. Was nehmt ihr mit?

Mutti hat es auch diesmal wieder geschafft, meinen königlich sächsischen Dienstwagen für nur fünf Tage Urlaub bis nahezu unter das Dach zu beladen. Der König sieht nichts mehr und ist mit lästigem Gepäck zugebaut, solche Umstände sind inakzeptabel, ich komme mir vor wie in einem schäbigen Dritte-Klasse Abteil. Ich muss in meinen Unterlagen dringend das Bedarfsformular für ein größeres Dienstfahrzeug suchen!
VW Caddy Maxi – ich komme ja vor Lachen nicht in den Schlaf. Was soll das werden, wenn es in den Jahresurlaub geht? Zumindest setzte sich die überladene Fuhre pünktlich am Samstagmorgen in Richtung Norden und Richtung Lieblingsinsel in Bewegung – sofern es die mageren 115 PS schlussendlich zulassen. Rennen werden wir definitiv nicht gewinnen, wichtiger ist: Ankommen.

Das vorösterliche Reisewetter mitsamt ebensolcher Vorhersage zeigte sich von seiner ungemütlichen Seite. Gleich mit Start in unseren Osterurlaub fuhren wir in eine frustrierend graue Regenfront, die Scheibenwischer quietschten unlustig vor sich hin und das Thermometer rutschte auf demotivierende Werte. Prima Aussichten für die nächsten Stunden monotoner Autobahnfahrt, die ich weitgehend im Liegen und im Zustand leichten Dösen an mir vorüberziehen ließ.

Ostern ist erst in einer Woche, dennoch war ordentlich Reiseverkehr unterwegs und es dauerte nicht lange, bis sich die erste Staumeldungen häuften. Wir mussten zweimal von der Autobahn ab– und Sperrungen umfahren und für die eine oder andere Pullerpause für mich und Vati anhalten. Bis nach Rügen zieht es sich ordentlich in die Länge – zumindest wurde mit jedem Kilometer der Regen weniger.

Unser Eintreffen auf Rügen und im Ostseebad Sellin am Nachmittag wurde obendrein noch mit ersten Sonnenstrahlen untermalt – angekommen auf der Lieblingsinsel, im Lieblingsort und im Urlaub!

Das Ortseingangsschild vom Ostseebad Sellin auf Rügen.
Angekommen im Urlaub.

Fotos von der Anreise zur Lieblingsinsel

Märchenhaft Wir besuchen den Märchenwald auf Rügen

Aufwachen! Der König ist ausgeruht, ausgeschlafen und erholt von der gestrigen langen Anreise. Ich habe schon zweimal im Schlafzimmer nachgeschaut und versucht, über das Bett zu schauen, nur machten Mutti und Vati keine Anstalten aufzustehen. Vielleicht stellten sich beide aber auch nur schlafend, um noch eine Weile Ruhe vor mir zu haben?

Hartnäckigkeit zahlt sich aus und alsbald hatte ich es geschafft, beide in den Wachzustand zu befördern. Heraus aus den Federn, meine Notdurft will verrichtet und frische Brötchen geholt werden – der erste Urlaubstag auf Rügen wartet und der König will beschäftigt werden!

Zwei fertig gepackte Wanderrucksäcke liegen ausflugsbereit auf derm Sofa unserer Ferienwohnung in Sellin auf Rügen.
Bereit für den heutigen Tagesausflug.

Tatsächlich gibt es noch den einen oder anderen weißen Fleck auf Rügens Landkarte, der erkundet werden will. Hoch im Norden der Insel Rügen gibt es einen solchen – den Vati für heute als Reiseziel auserkoren hat.
Zwischen Nonnewitz und Schwarbe, nur unweit vom nördlichsten Punkt der Insel Rügen am Kap Arkona entfernt, liegt ein mystisches Stückchen Wald. Die vielen, durch den rauen Ostseewind bizarr verformten Buchen erzeugen Illusionen an alte Märchen und Zauberwesen – nicht umsonst wird er als Märchen– und Zauberwald benannt.

Der VW Caddy auf einsamen Wegen auf dem weg zum Zauberwald auf der Insel Rügen.
Auf einsamen Wegen unterwegs zum Zauberwald.

Der Märchenwald verspricht mithin einen schönen Tagesausflug mit ebensolchen Fotomotiven für Vati, der erwartungsvoll seine neue Kamera geschultert hatte. Eine gute Stunde Autofahrt über alte Inselstraßen und Rüttelpisten später, die meine Staatskarosse ordentlich zum Klappern brachten, standen wir im selbigen.

Ein Baum im Märchenwald auf der Insel Rügen.
Unheimliches Baumwesen im Märchenwald.

Kleine Wanderwege führen oberhalb einer kleinen Steilküste durch einen zauberhaften Wald, welcher wahrhaftig als Kulisse für alte und düstere Märchenfilme dienen kann – ein lohnenswertes Ausflugsziel.
Alsbald folgte ein feiner Sandstrand, welcher mich zu einem ersten Bad in der kalten Ostsee und nachfolgend feinstem Ostseesand einlud. Hier konnte ich mich ein erstes Mal austoben, Mutti ihre Hühnergötter und Muscheln suchen und Vati mir mit dem Fotoapparat hinterherrennen – ich in den Dünen der Ostsee ist ein zeitloses Fotomotiv, womit ich auch ordentlich strapaziert wurde.

Berner Sennenhund Max in den Dünen am Hundestrand bei Nonnevitz auf er Insel Rügen.
Max, Pirat und Freibeuter, in den Dünen der Ostsee.

Vom Strand wieder zurück durch den Zauberwald laufend konnte ich meine königliche Fellrobe etwas trocknen, vom Sand befreien und war erstaunt, wie schnell die Zeit hier oben beim Wandern vergeht. Die vielen gelaufenen Kilometer forderten alsbald Tribut und ich konnte Mutti und Vati zur Rückreise zur Ferienwohnung überzeugen.

Die auf dem Heimweg liegende Hafenstadt Sassnitz bot sich noch ein kurzer Halt für einen Nachmittagskaffee und einem standesgemäßen Fischbrötchen an, wobei ich hier bei beidem natürlich leer ausging. Wobei mir Mutti dennoch heimlich ein kleines Stück Brötchen als kleines Trostpflaster bis zum Abendessen übrig lies – und für Kaffee kann sich nur Vati begeistern.

Pflichtprogramm Matjes-Fischbrötchen vom Kutterfisch in Sassnitz auf der Insel Rügen.
Pflichtprogramm auf Rügen: Fischbrötchen!

Mit einem kurzen Spaziergang durch den Hafen von Sassnitz sollte es für unseren ersten Urlaubstag auch genug sein. Zurück nach Sellin, zurück in die Ferienwohnung und gehörig die müden Bernerfüße ausstrecken!

Fotos vom ersten Urlaubstag an der Ostsee

Rasender Roland königliche Zugfahrt zu Muttis Geburtstag

Heute hat meine Mutti Geburtstag! Damit Sie möglichst viel von Ihren Ehrentag hat, habe mich wieder redlich bemüht, Sie und Vati zeitig aus dem Schlaf zu holen – was dank meiner zarten 60 Kilogramm eine leichte Übung für mich ist.
Guten Morgen Mutti, alles Gute zum Geburtstag
und viel Spaß beim Auspacken der Geschenke!

Ein Geburtstagskuss von Berner Sennenhund Max für Frauchen.
Alles Gute zum Geburtstag, Mutti.

Muttis Geburtstagswunsch und somit heutiges Tagesprogramm steht schon lange fest: Mit ihrem Liebling und dem Rasenden Roland nach Binz dampfen – und zurück nach Sellin wandern. Ach ja, Vati darf auch mit, denn der mag den alten Dampfzug auch sehr.

Der Rasende Roland, offiziell Rügensche Bäderbahn genannt, ist eine nostalgische, von einer alten Dampflok gezogene Kleinbahn, welche die wichtigsten Bäderorte auf der Insel Rügen verbindet. Sein lang gezogenes Pfeifen hören wir beim Wandern oft aus Ferne, wenn er beschaulich unter dicken Dampfwolken durch die Gegend schnauft.

Noch haben wir keine Hauptsaison, die Fahrzeiten sind überschaubar und der Zug darf nicht verpasst werden. Also heißt es beim Frühstück nicht trödeln – auch wenn wir Urlaub haben. Auf zum Bahnhof Sellin Ost, Abfahrt 10:11 Uhr!

Berner Sennenhund Max liegt am Bahnsteig des Selliner Bahnhofs und wartet auf den Rasenden Roland.
Warten auf den Rasenden Roland.

Der kleine Zug war gut besetzt und wir fanden für die Fahrt nach Binz nur noch einen Stehplatz auf dem offenen Wagenübergang an der frischen Luft.
Das war aufregend, wie die Landschaft an uns vorüber glitt – Mutti und Vati gaben ordentlich Obacht, dass ich ruhig auf der schmalen Plattform sitzen blieb oder wenn ich meinen Dickschädel währen der Fahrt neugierig durch die Absperrung schob. Gelegentlich wehte der Dampf der Lokomotive zu uns herab und der Fahrtwind zerzauste mir das Fell – was für ein Erlebnis!

Fotos vom zweiten Urlaubstag an der Ostsee

Insel Hiddensee Mit der Fähre zu kleinen Ostseeinsel

Dem Wetterbericht zufolge soll heute der schönste Tag unserer Ostsee-Urlaubswoche werden. Die Sonne soll in der Tat für einige Stunden am bisher eher grauen Himmel zu sehen sein – beste Aussichten, das Projekt Hiddensee anzugehen.

Mutti und Vati waren schon oft auf der Insel Rügen, haben es aber schlussendlich noch nicht auf die kleine Ostseeinsel geschafft. Da wir gerade hier oben sind, können wir die Gelegenheit für einen feinen Tagesausflug nutzen – Hiddensee liegt nur 40 Minuten von unserer Ferienunterkunft entfern.
Einziges Manko wäre die Tatsache, dass mein königlicher Dienstwagen nicht tauchen kann und die Insel Hiddensee an sich autofrei ist. Heißt, 45 Minuten mit der Fähre übersetzen und laufen. Ersteres könnte zum Problem werden, zweites nicht.

Zuvor aber Brötchen zum Frühstück holen und kurz nachschauen, ob die Selliner Seebrücke die Nacht überstanden hat – hat sie selbstverständlich. Am Ende ist's der Lieblingsort von Mutti, mir gefällt es auch und Vati hat schon unzählige Fotos hiervon gemacht. Also genug nachgeschaut, auf zur Ferienwohnung und das Bäuchlein des Kleinen gefüllt!

Berner Sennenhund Max sitzt vor der Seebrücke in Sellin.
Morgendlicher Pflichtbesuch vor dem Frühstück.

Mutti hatte angesichts der Überfahrt mit der Fähre Bedenken. Zum einen, wie ich auf die Fähre komme und dort einen Platz finde, zum anderen, ob die Überfahrt für mich und Sie über die Reling hängend enden könnte. Vati sah es gelassen, fuhr meine Staatskarosse vor und gute 45 Minuten später standen wir überpünktlich am Fährhafen Schaprode.

Das Wasser am Hafen war ruhig, hoher Wellengang und ein garstig schaukelndes Schiff waren nicht zu erwarten. Dafür aber eine volle Fähre, denn der Wartebereich füllte sich zunehmend – auch mit diversen meiner Artgenossen, die wohl alle das schöne Wetter für einen Ausflug auf die Insel nutzen wollten. Also auf in das Abenteuer und die Tickets gekauft!

Die Tickets für die Fähre zur Insel Hiddensee sind gebucht.
Die Fährtickets sind gebucht, jetzt gibt es fast kein Zurück mehr.

Anstehen in Menschenmengen hatte ich bisher noch nicht üben können – zunehmend unruhiger konnte ich es kaum erwarten, endlich über die Gangway die Fähre zu entern. Wegen des glatten Schiffsbodens und der schmalen, steilen Treppe hinauf zum Passagierdeck eroberten wir uns tunlichst einen Sitzplatz auf einer Gummimatte im hinteren Bereich der Fähre und harrten der Dinge, auf die wir uns gerade eingelassen hatten. Entweder es geht gut oder … lieber nicht darüber nachdenken.

Berner Sennenhund sitzt mit Mutti auf der Fähre von Schaprode nach Vitte auf Hiddensee.
Ein halbwegs brauchbarer Platz auf der Fähre ist gefunden.

Alsbald legten wir ab und traten die 45 Minuten Schiffsfahrt nach Vitte, dem mittleren der drei kleinen Dörfer auf der Insel, an. Muttis verkniffenes Gesicht entspannte sich leicht – ich nahm die Fahrt sichtlich gelassen. Wer Rasenden Roland fahren kann, kapituliert doch nicht vor einer Fähre! Tatsächlich ging es ohne Schaukelei und Aufwischen von Erbrochenem bis zu Insel Hiddensee.

Wir wanderten von Vitte nach Kloster, erklommen den Inselblick und erreichten den Leuchtturm Dornbusch als Höhepunkt unserer Wanderung. Mutti und Vati wollten dort nicht hinauf – und ich wurde nicht gefragt.

Berner Sennenhund Max sitzt auf der Insel Hiddensee mit dem Leuchtturm Dornbusch im Hintergrund.
Am Leuchtturm Dornbusch auf der Insel Hiddensee.

Stets die Abfahrtszeit der Fähre zurück nach Rügen im Blick behaltend, ging es straffen Schrittes vom Leuchtturm über den Höhenwanderweg an der Westküste von Hiddensee zurück nach Kloster und von hier aus am Strand nach Vitte.
Mutti hat sich noch ein wenig nach Muscheln und Hühnergöttern, Vati nach Fotomotiven und ich mich nach Bademöglichkeiten umgesehen. Leider wurde der maximale Aktionsradius meiner Schleppleine wachsam im Auge behalten – Baden stand erst für den morgigen Tag auf dem königlichen Stundenplan.

Die Zeit bis zur Rückfahrt gestattete noch ein kleines Wander-Bierchen für Vati, Kaffee und Kuchen für Mutti und für mich: Wasser. Als König ist man Hund schon arm dran. Zudem auch der Fahrkomfort auf der Rückfahrt arg zu wünschen übrig lies – hier hat wohl niemand an uns Vierbeiner gedacht. Immerhin bot die kleine Rollstuhlfahrer-Kabine Schutz vor dem kalten Fahrtwind.
Nichtsdestotrotz überstand ich auch die Rückfahrt prächtig, was vielmehr daran lag, dass ich nach den guten acht Kilometern Wandern auf Hiddensee ordentlich geschafft war. Auf nach Hause, zurück in die Ferienwohnung und ausruhen!

Fotos vom dritten Urlaubstag an der Ostsee

Keine Höhenangst Zum neuen Skywalk am Königsstuhl im Jasmund.

So ein Hundeurlaub an der Ostsee ist anstrengend – vom vielen Laufen war der König heute Morgen zu faul zum morgendlichen Wecken meiner Eltern. Ein kurzer Blick in deren Schlafzimmer gab mir zu verstehen, dass es offensichtlich niemand eilig hat und somit konnte ich mich noch ein paar Minuten lang machen.
Auch nach der kurzen Puller-Runde zum Brötchenholen brauchte meine Feinmotorik noch einige Zeit zum Hochfahren. Ich frage lieber nicht, was Vati heute auf seiner Wanderliste geschrieben hat – ob ich einfach in der Ferienwohnung bleib und einen auf faul mache?

Berner Sennenhunde liegen gern im Weg.
Berner liegen nicht im Weg, sondern verschönern den Raum!

Die morgendliche Fellpflege ließ wohl darauf schließen, dass der König wieder auf einen Auftritt in der Öffentlichkeit vorbereitet wird. Also doch wieder laufen und wandern – hier oben bleibt mir auch nichts erspart. Ob ich Mutti nach einen Tag Urlaub vom Urlaub frage?

Berner Sennenhund Max bekommt seine morgendliche Fellpflege.
Morgendliches Enstpannungsprogramm.

Ohne Trophäensammlung an Hühnergöttern und allerlei Muscheln kann Mutti nicht von der Ostsee zurückkommen. In den letzten Tagen hat sich hier schon einiges angefunden, was stolz im Badezimmer präsentiert und später zu Hause seinen Platz finden wird. So hat Mutti ihre Hühnergötter, Vati seine vielen Fotos und ich bestimmt das eine oder andere Sandkorn in den Tiefen meiner Königsrobe als Mitbringsel vom Hundeurlaub an der Ostsee.

Gesammelte Hühnergötter und Muscheln liegen als Trophäen im Bad der Ferienwohnung Villa Seerose in Sellin.
Finger weg von Muttis kleiner Trophäensammlung.

Heute lässt das Wetter noch einmal einen schönen Tagesausflug zu, Vati möchte sich den neuen Skywalk über dem Königsstuhl im Nationalpark Jasmund ansehen – solche frei schwebenden Aussichtsplattformen ziehen ihn stets magisch an.
Hier an Deutschlands höchster Steilküste lässt es sich zudem trefflich wandern, wobei der steinige Weg entlang der Kreidefelsen am Wasser allerdings nicht hundefreundlich ist. Den will mir Vati ersparen, die Wanderwege durch die auf der UNESCO Weltnaturerbe stehenden alten Buchenwälder aber nicht. Klingt alles so, als ob dass nicht in zehn Minuten zu schaffen ist – verflixt, das wird wieder ein anstrengender Tag.

Das Navigationssystem des VW Caddy zeigt die Wegstrecke von Sellin nach Lohme auf der Insel Rügen.
Anreise zum Nationalpark Jasmund.

Vati, der alte Abenteurer, möchte etwas Neues probieren und von der kleinen Hafenstadt Lohme ausgehend nördlich über den Höhenwanderweg zum Königsstuhl laufen. Ein weiser Entschluss, denn aufgrund des schönen Wetters schien sich ein ordentlicher Besucherstrom vom vollen Großparkplatz Hagen zum Königsstuhl zu wälzen – eine Strecke, die wir ohnehin schon kennen.

Ein VW Caddy steht auf einer Alleenstraße in Richtung Lohme auf der Insel Rügen.
Schöne Alleenstraßen auf der Insel Rügen.

Die kleine Hafenstadt Lohme war selbst mit meinem leistungsarmen, aber schadstoffstarken Dienstwagen schnell erreicht (Gemeckert wird nicht. Großer Hund braucht großes Auto mit großer Reichweite und die Kiste gibts zum Glück nur als Verbrenner. Stinkefinger in Richtung Brüssel.)
Von hier aus führt der kleine Wanderweg dicht am Meer entlang und bietet immer wieder Möglichkeiten für einen kleinen Abstecher an den Strand. Der Weg ist bei weitem nicht so anstrengend wie der Höhenwanderweg von Sassnitz ausgehend zum Königsstuhl – somit also für Berner Sennenhunde passend und mindestens genau so schön.

Diverse Pausen für Vatis Fotos und zum Steinesammeln für Mutti machten den langen Weg zum Königsstuhl erträglich – welchen wir bei schönstem Sonnenschein erreichten. Natürlich zusammen mit vielen anderen Besuchern, es herrschte selbst mitten in der Woche ordentlicher Andrang.
Für den Gegenwert eines 15 kg Sack Trockenfutters erhielten wir wohlwollend Einlass und Vati konnte auf dem Skywalk flanieren.

Der Skywalk über dem Königsstuhl auf der Insel Rügen.
Angekommen am Skywalk über dem Königsstuhl.

Mutti hat mit solchen Konstruktionen Ihre liebe Not und von daher durfte ich auch nicht mit auf das leicht schwankende Teil – allerdings war mir dort auch zu viel Besucherandrang. Also haben wir beide in vorbildlicher Warteposition brav Vatis Rückkehr ausgeharrt. Fragt sich nur, wer dann gerade die Attraktion war: Der König oder der Skywalk?

Berner Sennenhund Max liegt in vorbildlicher Haltung unter der Bank und wartet brav mit Mutti auf die Rückkehr von Vati.
Warten auf Vatis Rückkehr vom Skywalk.

Nach einem schnellen Kaffee an einer definitiv nicht empfehlenswerten Restauration wurde der Weg zurück nach Lohme angetreten. So langsam war bei mir die Luft raus, ich trottete brav neben meinen Eltern durch den alten Buchenwald, vorbei am Schloß Ranzow und nach insgesamt guten acht Kilometern standen wir wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Als Belohnung für meine heißgelaufenen Füße und hinsichtlich dessen, dass es recht warm geworden war, wurde auf der Heimfahrt das verlockende Vorhaben Fischbrötchen in Sassnitz gestrichen und ein letzter Stop am Strand vor Prora eingelegt. An der lange Leine durfte ich meine letzten Energiereserven im Meerwasser und mit dem obligatorischen Panieren im Sand verbrauchen. Eine Wohltat.

Berner Sennenhund Max steht bei leichten Wellengang im Wasser der Ostsee und kühlt sich ab.
Abkühlung.

Den Spaß ließ ich mir einige Male gefallen. Ich unterstützte Mutti noch beim Muscheln suchen und ruhte mich dann, schön am Strand im Sand liegend, aus. Was für ein feiner Tag – mit Mühe schaffte ich es noch bis zum Abendessen und verabschiedete mich folglich in eine ausgiebige Abendruhe. Bitte nicht stören.

Berner Sennenhund Max liegt müde am Strand von Prora und hat ganz kleine Augen.
Dem König fallen gleich die Augen zu.

Fotos vom vierten Urlaubstag an der Ostsee

Hoch hinaus Über die Zickerschen Alpen.

Alles hat ein Ende – so auch unser kleiner Ostseeurlaub. Beklagen wir uns nicht, noch haben wir einen Tag und Abend, welchen wir hier oben verbringen dürfen. Nach den letzten halbwegs sonnigen Urlaubstagen verkündet –wie zum Abschied– der Wetterbericht eher traurige Aussichten. Wir bleiben in der Nähe von Sellin, halten uns eine Fluchtmöglichkeit offen und setzen uns als heutiges Ziel das nahe gelegene Mönchgut.

Vor dem morgendlichen Gang zum Bäcker heißt es allerdings, die verräterischen Spuren des gestrigen Abstechers an den Sandstrand zu beseitigen. Offensichtlich hat das viele Schütteln am Strand nur bedingt geholfen, denn in der Nacht ist noch eine ordentliche Ladung feinster Ostseesand aus meinem dicken Fell gerieselt – das Knirschen bei Laufen über die Fliesen im Küchenbereich verlangt dringend nach Besen und Staubsauger.

Eine Handvoll zusammengekehrter Osteesand aus dem Fell von Berner Sennehund Max auf dem Boden der Ferienwohnung.
Ich habe ein bisschen Ostseestrand im Fell mitgebracht.

Nach der Grundreinigung und fachgerechten Entsorgung meiner sandigen Hinterlassenschaften folgte der obligatorische Kontrollgang zur Selliner Seebrücke – wiederum mit dem überraschenden Ergebnis, dass sich hier über Nacht nichts geändert hat und hiefür natürlich eine fachgerechte Dokumentation erfolgen muss. Hoffotograf, verrichte er seinen Dienst!

Berner Sennehund Max sitzt mit Mutti in der Morgensonne vor der Seebrücke in Seelin auf der Insel Rügen.
Brötchen-holen-und-Seebrücke-gucken-Foto.

Ein paar frische Brötchen wechselten auf dem Rückweg den Eigentümer und bildeten die Nahrungsgrundlage für die nächsten Stunden – zumindest für meine Eltern. Immerhin ließen mir beide einen nicht nennenswerten Rest Rührei übrig, der als gut gemeinte Geste meinerseits akzeptiert und zeitnah entsorgt wurde.
Dennoch gab es aber auch für den König entsprechenden Kaloriennachschub, schließlich wird es wieder ein beschwerlicher Tag werden.

Ein Rest Rührei auf dem Frühstücksteller für Berner Sennenhund Max.
Damit ich nicht zu dick werde, oder?

Der Chauffeurdienst zum Mönchgut, eine kleine Halbinsel im Südosten der Insel Rügen gelegen, beanspruchte nur 15 Minuten. Hier war ich mit meinen Eltern schon einmal, hatten uns damals aber nur einen kleinen Teil angesehen. Der Rest stand heute auf dem Programm.
Zum Erstaunen von Vati entschied sich Mutti für die acht Kilometer lange Rundwanderung von Groß Zicker zum Nonnenloch nach Gager und wieder zurück – wollten wir heute, am letzten Urlaubstag, nicht etwas kürzer treten?

Das abgelegene Mönchgut liegt immer noch am Arsch der Welt – bietet mit den Zickerschen Bergen allerdings mit den höchsten Erhebungen auf Rügen willkommene Abwechslung. Wobei der Ausdruck Berge hochgegriffen ist, 66 Meter ist hier der Höchste, einigen wir uns daher auf den Begriff Hügel. Dennoch kommt man hier beim Wandern durch das viele auf und ab ganz gut ins Schwitzen.

Berner Sennenhund Max in den Zickerschen Bergen im Mönchgut auf der Insel Rügen.
Bergauf, bergab geht auch an der Ostsee.

Unsere Wanderroute führte über den Aussichtspunkt am Zicker Berg hinab zum Nonnenloch, einer mystischen Grube ganz am Ende vom Mönchgut, in welcher vor langer Zeit lasterhafte Nonnen diskret entsorgt wurden. So richtig haben wir aber keine Grube, geschweige dem ein Loch gefunden – und Nonnen auch keine. Höchstens einen steilen Abgang hinunter zum Strand, den ich mir aber nicht ansehen durfte. Die fragwürdige, mehrfach geflickte und sehr steile Konstruktion wurde beim Kontrollgang von Vati als Berner Sennenhund untauglich eingestuft. Ich kann Treppen einfach nicht langsam herunterlaufen …

Der Abgang vom Nonnenloch zu Küste am Mönchgut.
Nichts für stürmische Berner Sennenhunde.

Weiter ging es mit einen kleinen, spontan von Vati eingebauten Schlenker entlang am Zickerschen Höft. Der schmale Wanderweg führt oft dicht entlang einer steil abfallen Küste entlang – nichts für Muttis Nerven. Hier musste mich Vati führen, dem der Weg gelegentlich auch nicht geheuer war. Die Aussicht war grandios – auch wenn der straffe Wind mit spitzen Sandkörnern gelegentlich die Sicht vermieste.

Die Hafenstadt Gager ist sehenswert. Dort angekommen bliebt Vatis Wunsch nach einem Fischbrötchen und Kaffe eben nur ein frommer Wunsch. Alles geschlossen, kein Mensch oder Schwanzflosse zu sehen, von wegen fangfrischer Fisch und Fischereihafen. Also zurück zum Ausgangspunkt, genug gelaufen für heute.

Berner Sennehund Max sitzt vor einer Fischerhütte am Hafen von Gager.
Keine Fischbrötchen in Sichtweite.

Vatis letzte Hoffnung, auf dem Rückweg einen Kaffee im Café Moccavino in Alt Reddewitz abzustauben, erstarb bei Betreten selbigen. Voll bis zum letzten Platz und die amtliche Anweisung an der Tür, dass Hunde unter dem Tisch zu sitzen haben. Theoretisch kein Problem, aber bei den witzigen Tischen dann doch. Also zurück nach Hause, ein Stück Kuchen beim Brötchenbäcker geholt und die Kaffeemaschine der Ferienwohnung angeworfen.
Ratet mal, wer bis zum Abendessen darben musste …

Berner Sennenhund Max liegt geschafft in der Ferienwohnung Villa Seerose wund will nicht gestört werden.
Nicht stören – der König ruht.

Fotos vom letzten Urlaubstag an der Ostsee

Fazit und Schlusswort zum Ostseeurlaub

Fünf schöne, aber auch anstrengende Tage Hundeurlaub an der Ostsee liegen hinter uns – wir sind gut vierzig Kilometer gewandert. Auch wenn uns das Wetter schlussendlich nicht verschwenderisch mit Sonnenschein beglückt hat, verschonten uns die Regenwolken weitgehend. Mutti und Vati haben mir viel Neues auf der Insel Rügen gezeigt, ich konnte das ein oder andere Mal ins Ostseewasser springen. Wobei ich den Nichtschwimmerbereich weiterhin strikt einhalte, Schwimmen müssen mir meine Eltern erst noch beibringen.

Ich habe mich kultiviert verhalten und meine Eltern hoffen, dass das gute Benehmen auch zu Hause noch eine Weile anhält. Mutti hat Muscheln und Hühnergötter, Vati viele Fotos und beide einen erschöpften Berner Sennenhund und schöne Erinnerungen mit nach Hause gebracht.
Schön war es – und jetzt beantragt der König erst einmal Urlaub vom Urlaub.

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